Nun spielt auch Südkorea im Ukraine-Konflikt mit. Das Land, das zuletzt durch Grenzprovokationen gegen die Koreanische Demokratische Volksrepublik aufgefallen war und andere Schlagzeilen brauchte, möchte das Thema direkter Waffenlieferungen an die Ukraine „flexibler“ handhaben, so Präsident Yoon Suk-yeol. Bis dato fand man es nicht richtig, tödliche Waffen direkt in Krisengebiete zu liefern; eine Formel, die auch in Deutschland einmal galt, wenn sie auch immer wieder umgangen wurde.
Der durch die Russische Föderation angeblich anlasslos vom Zaun gebrochene Angriffskrieg gegen die so gutmütige wie hilflose Ukraine diente der Ampelregierung als brauchbarer Grund, Rheinmetall und Co. mit lukrativen Aufträgen zu versorgen. Sicher hat man auch in Südkorea, das sich selbst „Großkoreanische Republik“ nennt und damit – wie die damalige BRD für die DDR – das Recht beansprucht, gleich für die KDVR mitzusprechen, das Bedürfnis, die ohnehin florierende eigene Rüstungsindustrie zu fördern; das Land ist neuntwichtigster Waffenexporteur der Welt. Nun dient die vom eigenen Geheimdienst aufgebrachte These einer nordkoreanischen Beteiligung am dortigen Krieg für einen weiteren Profitsprung.
Denn „Kanonenfuttersöldner“ für Russland seien aus Nordkorea für das Ukraine-Schlachtfeld vorgesehen, sagt Südkoreas Verteidigungsminister Kim Yon Hyun; 12.000 sollen es insgesamt werden. Tausendfünfhundert Nordkoreaner auf russischem Staatgebiet zählten die Südkoreaner bereits, während der immer für abstruse Zahlen zu habende ukrainische Geheimdienst von zehntausend spricht – selbst der seit Februar 2022 auf kabarettistischem Höchstniveau agierende britische Geheimdienst hat der Welt in seinen täglichen Lageberichten solche Zahlen nicht zu bieten.
Hinter den Vorwürfen soll der Umstand verdeckt bleiben, dass allein bis Ende 2023 nach russischen Angaben etwa 13.500 Söldner aus 54 Ländern auf Seiten der Ukraine gekämpft haben; fast 6.000 wurden getötet oder verletzt, mehr als 5.500 haben die Ukraine wieder verlassen, 2.000 sind derzeit noch dort im Einsatz. Ganz zu schweigen von den vielen NATO-Soldaten, die Zielkoordinaten und Lenkwaffenbedienung für das ukrainische Militär vorgeben.
NATO-Kanonenfutter ist ohne Zweifel die ukrainische junge Generation. Aber das ist sicher etwas ganz anderes.