Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, bei den Gedenkfeierlichkeiten in der Gedenkstätte Ernst Thälmann in Hamburg:
Alte Erkenntnis der Arbeiterbewegung, wenn deine Gegener dich loben, ist die Gefahr groß, dass du etwas falsch gemacht hast. Das gilt auch anders herum – darum 2 Zitate von offensichtlichen Gegnern Ernst Thälmanns:
„Wie Stalin in Rußland, so sollte Thälmann in Deutschland der bedeutende große Führer sein. Das mußte ihm, einem ehrlichen Arbeiter, der gefühlsmäßig zum Radikalismus neigte und der eher als Provinzpolitiker denn als Parteivorsitzender geeignet war, zu Kopfe steigen. Frühere linke Fraktionsfreunde kritisierten ihn nun als Held der linken Phrase, als Opportunist reinsten Wassers, der an einer an Größenwahn grenzenden Einbildung leide, unter Einfluß von Alkohol nicht die geringsten Hemmungen kenne und sich mit einem Stab politischer Chamäleons umgeben habe.“
„Auch und gerade unter der Führung von Ernst Thälmann, der im August 1925 auf Drängen der Moskauer Führungsgremien die Spitzenfunktion in der deutschen Partei übernahm, erwies sich die KPD als unfähig, einen Ausweg aus dem selbstverschuldeten Dilemma zu finden, in einer nichtrevolutionären Zeit revolutionäre Politik betreiben zu wollen.“
1925 stimmten bei der Präsidentschaftswahl 1,9 Millionen für ihn – 1932 im ersten Wahlgang 5 Millionen. Die KPD wurde zur Massenpartei. Die KPD entwickelte kluge und richtige Analysen und Programme – ich denke z.B. an das Programm zur sozialen und nationalen Befreiung und sie entwickelte kluge und richtige Orientierungen, ich denke zum Beispiel an die Kampagne zur entschädigungslosen Enteignung der Fürsten. Und das alles von einem saufenden, größenwahnsinnigen Provinzpolitiker, unfähig „einen Ausweg aus dem selbstverschuldeten Dilemma zu finden, in einer nichtrevolutionären Zeit revolutionäre Politik betreiben zu wollen.“
Dieser Thälmann und seine Partei waren weitsichtig, wesentlich weitsichtiger als zum Beispiel die Sozialdemokraten. Denn dieser Thälmann und seine Partei formulierten, leider mit Recht: „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, wer Hitler wählt, wählt den Krieg.“
Dieser Thälmann und seine Partei, waren mutig und standhaft. Sie führten den antifaschistischen Widerstandskampf, viele, auch Thälmann bezahlten dafür mit ihrem Leben und trotzdem sagte Thälmann im Knast, angesichts eines scheinbar unbesiegbaren deutschen Faschismus, seinen Bewachern ins Gesicht „Stalin bricht Hitler das Genick.“
Nun, die, die sich nun als seine Gegner und Kritiker aufspielen, sitzend in Amtsstuben und Parteihäusern – es lässt sich trefflich vermuten, dass sie in ähnlicher Situation nicht zu den Mutigen gehört hätten.
Nein, diese Gegner Thälmanns beweisen nichts anderes als ihre eigene Kleingeistigkeit.
Wir meinen, das Vermächtnis Ernst Thälmann ist heute entscheidend für die Friedensbewegung, denn Krieg ist kein Ding, das vom Himmel fällt – Kriege werden gemacht und können verhindert werden. Sie können vor allem verhindert werden, wenn der herrschenden Klasse in den Arm gefallen wird. Und in den Arm fallen kann die Arbeiterklasse, wenn sie einig ist UND sich nicht vom Klassengegner einlullen lässt, das lehrt uns der Kampf von Ernst Thälmann.
Auch Heute gibt es einen Zusammenhang von Krieg und Faschismus, darum nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!
Darum gegen Krieg und Großmachtsphantasien – auch die der NATO, die der EU und Anette Kramp-Karrenbauers – darum Abrüsten statt Aufrüsten, Frieden mit Russland – Raus aus der NATO
Wir meinen das Vermächtnis von Ernst Thälmann ist von entscheidender Bedeutung für die antifaschistische Bewegung. (…)
Das Vermächtnis Ernst Thälmann ist von entscheidender Bedeutung für die Arbeiterbewegung (…)
Das Vermächtnis Ernst Thälmann ist von entscheidender Bedeutung für die Kommunistische Partei
Und deshalb fürchtet ihn die herrschende Klasse so und zwar immer noch, heute 75 Jahre nach seiner Ermordung.
Da komme ich zurück zu den zwei Zitaten vom Anfang, ich will ihre Quellen enthüllen. Das erste Zitat stammt von der „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“. Nun das verwundert mich und euch vielleicht wenig. Der Auftrag dieser Institution ist doch seit Kinkel, die Diffamierung von allem, was nicht Kapitalismus ist. Aufgabe ist doch die Propagierung der Freiheit arbeitslos, Bezieher von Hartz IV zu sein. Die Aufgabe ist doch ideologische Absicherung der Bundeswehrwerbung, der Auslandseinsätze, Kriegsbeteiligungen, der NATO-Osterweiterung.
Zu diesem Zitat kann man eigentlich nur sagen – ja, es ist ekelerregend, aber es erfüllt den Klassenauftrag, den diese Bundesstiftung hat.
Das zweite Zitat ist aus einer Erklärung der Historischen Kommission der Partei DIE LINKE. Die Frage was Hintergründe, Grundlage, Auftrag für dieses Zitat sind, diese Frage überlasse ich euch zum Nachdenken.
Ich möchte enden mit dem Gruß „Rot Front“ für unseren Genossen Ernst Thälmann.