Friedensbewegte gingen gegen Krieg, Atomwaffen, rechte Hetze und Umweltzerstörung auf die Straße

Zufriedene Ostermarschierer

Von Markus Bernhardt

In mehr als 90 bundesdeutschen Städten haben rund um das vergangene Wochenende die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung stattgefunden. Mit Blick auf die bundesweiten Proteste zog das Netzwerk Friedenskooperative am Montag eine positive Bilanz. „Die Ostermärsche bleiben eine lebendige und absolut notwendige Tradition, die dazu beiträgt die Skepsis gegenüber Krieg und Militär in unserer Gesellschaft aufrecht zu erhalten“, bilanzierte die Organisation in einer Erklärung. Im Vergleich zu den Vorjahren sei die Anzahl der Veranstaltungen und Aktionen sogar leicht angestiegen. „Die Ostermärsche zeigen eine lebendige, politisch hellwache und sachkundige Bewegung, die engagiert vor den Gefahren eskalationsträchtiger Machtpolitik warnt und friedenspolitische Alternativen zu Säbelrasseln und militärischer Intervention aufzeigt“, bilanzierte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative.

Thematisch boten die diesjährigen Ostermärsche einiges an brisanten Themen auf. So wandten sich die Ostermarschierer nicht nur gegen eine weitere Eskalation des Krieges in Syrien durch die USA, sondern forderten auch ein Ende der Rüstungsexporte durch Deutschland und den Abzug US-amerikanischer Atomwaffen. Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Erhöhung des Rüstungsetats stießen auf entschlossene Ablehnung der Demonstranten, die außerdem ihre Solidarität mit Flüchtlingen bekundeten und sich klar gegen die sozialchauvinistische AfD und andere rassistische Parteien und Organisationen positionierten.

„Die Ostermärsche sind weiterhin ein wichtiges Zeichen, wie besorgt viele Menschen um den Frieden in Europa und weltweit sind. Die Flüchtlingskrise und der Terrorismus, ausgelöst durch Krieg und Gewalt, haben die Notwendigkeit von Frieden wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Das Scheitern der Politik mit militärischen Mitteln wird dabei überdeutlich im Fall von Syrien und Afghanistan.“, konstatierte Philipp Ingenleuf vom Netzwerk Friedenskooperative. Ingenleuf warnte zudem vor der weiter ansteigenden Gefahr eines Atomkrieges: „Weltweit rüsten alle Atomwaffenstaaten ihre Nuklearwaffenarsenale auf. Ebenfalls nehmen die Spannungen zwischen den Staaten zu. Allen voran zwischen den USA und Russland, aber auch ganz aktuell mit Nordkorea, die wohl bald einen neuen Atomwaffentest durchführen werden“. Das Netzwerk Friedenskooperative fordere daher, dass sich Deutschland an den Verhandlungen zu einem Atomwaffenverbot beteilige und zugleich den Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel fordern.

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"Zufriedene Ostermarschierer", UZ vom 21. April 2017



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