Zahlen, die für sich sprechen

Aus Granma Internacional

zahlen die fuer sich sprechen - Zahlen, die für sich sprechen - Bildung, Das kubanische Bildungswesen, Kuba - Im Bild

( Manfred Idler)

Das von der Diktatur hinterlassene Erbe, dem sich Kuba im Jahr 1959 gegenübersah, war in vielen Bereichen erbärmlich, so auch im Bildungsbereich. Bei einer Bevölkerung von fünfeinhalb Millionen Einwohnern waren 23, 6 Prozent der über 15-Jährigen Analphabeten.

Im Moncada-Programm, das in der Selbstverteidigungsschrift des Revolutionsführers Fidel Castro Ruz im Gerichtsprozess wegen der Aktionen vom 26. Juli 1953 enthalten ist, wurden die dringendsten Probleme der Gesellschaft ins Rampenlicht gerückt. Unter anderem sah es den allgemeinen und freien Zugang zur Bildung vor. Und dies wurde erreicht.

Heute hat Kuba die Ziele und Maßnahmen im Hinblick auf umfassende Grundbildung und Beseitigung des Analphabetismus verwirklicht, die im Aktionsplan der Weltkonferenz „Bildung für alle“ von Jomtien (Thailand) formuliert wurden.

Nach Daten des UN-Entwicklungsprogramms beträgt der durchschnittliche Bildungsgrad der kubanischen Bevölkerung 11,5 Jahre, d. h. dass die über 25-Jährigen im Durchschnitt 11,5 Schuljahre durchlaufen haben. Die aktuelle Erwartung des Bildungsgrades beträgt 13,8 Jahre. Bei einer gegenwärtigen Bevölkerung von 11,27 Millionen Menschen haben nach dem Sieg der Revolution insgesamt mehr als eine Million Kubaner ein Hochschulstudium abgeschlossen.

Trotzdem bleibt eine weite Strecke auf dem Weg zurückzulegen, dessen Richtung vor 57 Jahren abgesteckt wurde. Wenn am Anfang dieses Weges Tausende Kinder keine Schule hatten, sprechen wir heute davon, diese Institutionen in Epizentren des kulturellen Lebens zu verwandeln. Der Analphabetismus wurde nicht nur in Kuba beseitigt, sondern es wurden bereits über neun Millionen Menschen in 30 Ländern mit Hilfe des Programms „Yo, sí puedo“ alphabetisiert. Die am 1. Januar 1959 vorgefundene Realität wurde endgültig überwunden und heute wird eine immer hochwertigere Bildung angestrebt.

1959–1961

Botschaft zur Bildungspolitik an das kubanische Volk. Übergabe von 69 Kasernen des Batista-Regimes an das Bildungsministerium innerhalb eines Jahres (1959). Gesetz zur allgemeinen Verstaatlichung der Bildung erlassen. Annahme des Gesetzes der Bildungsreform durch den Ministerrat. Ankunft der ersten freiwilligen Lehrer im Sierra-Maestra-Gebirge. Erklärung Kubas zum Territorium frei von Analphabetismus. Einrichtung des Programms Ana Betancourt für die Ausbildung von Bauernmädchen.

1962–1970

Gründung der Nationalen Kunstschule und Schaffung von Kulturzentren im ganzen Land. Gesetz der Hochschulbildungsreform erlassen. Die ersten 764 Grundschullehrer schließen das Pädagogische Institut „Makarenko“ ab. Es entstehen Sonderbildungsprogramme wie das für die Weiterbildung von Frauen oder das der technologischen Institute. Bildung der Abteilung Stipendien und massive Einrichtung von Internatsschulen. Einführung des Sportunterrichts von der Grundschule an.

1971–1975

Erster Nationaler Bildungs- und Kulturkongress im April 1971. Gründung der Pädagogischen Abteilung Manuel Ascunce Domenech. Verbreitete Einrichtung von Internatsschulen der Sekundarstufe I auf dem Land. 1972 entsteht das Zentrum für Bildungsentwicklung. Erster Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas (Dezember 1975): These der Bildungspolitik mit der entsprechenden Resolution wird angenommen. Maßnahmen für eine Erste Vervollkommnung des Bildungswesens werden beschlossen.

1976–1990

Der Bildungsgrad des kubanischen Volkes steigt von 6 auf 9 Schuljahre. Gründung des Ministeriums für Hochschulbildung. 1976 wird eine neue Verfassung angenommen, in der der Zugang zur Bildung als Recht und Pflicht aller Bürger anerkannt wird. Gründung des Zentralinstituts der Pädagogischen Wissenschaften (ICCP). Die UNESCO zeichnet Kuba für Ergebnisse im Bildungsbereich aus. 1. Internationaler Kongress Pädagogik 1986 findet statt (bis 2015 hat es 14 Ausgaben gegeben). Gründung des Pädagogenverbandes Kubas.

1991–2000

„Sonderperiode“: Starke wirtschaftliche Belastungen durch den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers mit direkten Auswirkungen auf die Bildung. Trotzdem wurde keine Bildungseinrichtung geschlossen und die Entwicklung des Bildungssystems auf allen Ebenen fortgesetzt. Im Hinblick auf die Verantwortung des Lehrpersonals bei der Erziehung der neuen Generationen wurde die ideologische Arbeit verstärkt.

2001–2016

Etappe der „Ideenschlacht“: Umsetzung von über 200 Programmen in allen Gesellschaftsbereichen, insbesondere im Bildungsbereich (Familienbiblio­theken, Anwendung technologischer Neuerungen in der Bildung, Schaffung des TV-Bildungskanals, Fernsehprogramm „Universität für alle“, Gründung der Schulen für Kunstausbilder, etc.). Die letzten Jahre sind durch die Einführung – in beiden Stufen des Bildungswesens – von Änderungen gekennzeichnet, die zu einer umfassenden Bildung der Schüler und Studenten und ihrer politisch-ideologischen Erziehung sowie zur Erhöhung der Qualität der Bildung beitragen.

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Kubanische Hochschulabsolventen nach Wissenschaftszweigen

(vom Kurs 1959-1960 bis zum Kurs 2013-2014)

Medizin 327 286

Ökonomie 89 087

Pädagogik 431 019

Naturwissenschaften. 32 034

Kunst 4 715

Agrarwissenschaften 5 6881

Gesellschaftswissenschaften 10 8821

Sport 103 722

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"Zahlen, die für sich sprechen", UZ vom 2. September 2016



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