Die linke Selbsthilfeorganisation Rote Hilfe hat auf den lebensbedrohlichen Gesundheitszustand des politischen Gefangenen Yusuf Tas hingewiesen. Dieser habe seit dem Beginn seines unbefristeten Hungerstreiks am 30. März bereits 20 Kilo an Körpergewicht verloren. Tas wurde 2013 zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er trat in den Hungerstreik, da ihm die Anstaltsleitung der JVA Heimsheim die Kommunikation in seiner Muttersprache aus fadenscheinigen Gründen wie fehlender finanzieller Mittel für einen Dolmetscher verweigert. Die Begründung: Seine Kommunikation müsse überwacht werden.
„Die Kommunikation in der Muttersprache, etwa durch Erhalt und Versendung von Briefen, ist ein Grundrecht, das auch für politische Gefangene gilt. Während deutsche Politiker das Erdogan-Regime vordergründig für die massiven Angriffe auf die Meinungs- und Pressefreiheit kritisieren, werden exilierte Linke hierzulande nicht mehr nur als angebliche Terroristen eingesperrt“, kritisiert Heiko Lange, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe. Aktuell stelle sich die Frage, ob „im Jahre 2017 ein politischer Gefangener in Deutschland im Kampf für seine Grundrechte sein Leben verlieren wird“, warnte er.