Die NATO muss erneut den Zeitplan für den Umzug in ihr neues Hauptquartier verschieben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde jüngst das Vorhaben aufgegeben, den Neubau bis Ende des Jahres komplett zu beziehen. Zudem werden die Kosten deutlich über der von den Mitgliedstaaten vorgegebenen Höchstgrenze von 1,12 Milliarden Euro liegen. Als derzeitige „Richtschnur“ wird nun eine Summe von 1,17 Milliarden Euro genannt.
Grund für die erheblichen Verzögerungen beim Umzug sind Probleme mit dem neuen IT-System, das höchste Sicherheitsstandards erfüllen soll. Aufgrund von „möglichen Terrorangriffen und Cyberattacken“ wurde ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem entwickelt. Es umfasst unter anderem mehr als 1 000 Kameras und Zugangskontrollsysteme mit Iris-Erkennung.
Verantwortlich für die neue IT ist das US-amerikanische Unternehmen Lockheed Martin. Ob es für die Verzögerungen zur Verantwortung gezogen werden wird, ist noch unklar. Das neue NATO-Hauptquartier hatte eigentlich bereits 2015 fertiggestellt werden sollen. US-Präsident Donald Trump gab sich dabei mit Blick auf die Kosten entspannt. Er werde nicht danach fragen, sagte er, und bezeichnete das neue Hauptquartier als „wunderschön“.