Vieles im Kapitalismus ist gut für höchste Würgereize. Zwar führen die Kommerzialisierung des Fußballs, der sogenannte Energiedrink „Red Bull“ und Tino Chrupalla von der AfD nicht unbedingt meine Brechliste an, aber wenn diese drei Punkte aufeinandertreffen, ist das schon eine Betrachtung wert. Tino Chrupalla fand markige Worte, um per Twitter RB Leipzig zum „verdienten Sieg“ im DFB-Finale zu gratulieren. „Sächsische Standhaftigkeit“ und „österreichischer Unternehmergeist“ hätten letztlich den „Sieg über die politische ‚Korrektheit‘ davongetragen“. Hinterfragt man diesen Satz, entlarvt er sich wie so ziemlich alles aus dem Haus der AfD als Volksverarschung und Lüge.
Bei dem Endspiel war weder ein österreichischer Unternehmer noch sein Geist auf dem Platz. Und nicht ein Spieler des „SSV Markranstädt“, wie er vor der Überhame hieß, hat seine Wurzeln auch nur ansatzweise in Sachsen.
Bleibt also der „Sieg über die politische ‚Korrektheit‘“. Selbst die AfD Freiburg wird sich bei diesem Satz schaudernd abwenden. Gesiegt hat schließlich ein Fußballverein, der lediglich das Marketingprojekt eines österreichischen Brausekonzerns ist. Das erleuchtet allerdings die Ziele dieser Partei, die eine Alternative für Deutschland darstellen will, nämlich alles in die Hände des Kapitals zu legen.