Am vergangenen Freitag wurde in der Morgensternsiedlung in Gronau der Grete-Kusber-Platz offiziell eingeweiht. Eine Gedenktafel erinnert nun an die antifaschistische Widerstandskämpferin und Kommunistin. Maßgeblich vorbereitet wurde die Ehrung von dem Kurdisch-Deutschen Freundschaftskreis Münsterland e. V., der bereits in den letzten Jahren mehrere Stolpersteine zum Gedenken an KPD-Widerstandskämpfer und von den Faschisten politisch Verfolgte verlegt hatte.
Eröffnet wurde die Ehrung von Sahin Aydin, Vorsitzender des Kurdisch-Deutschen Freundschaftskreises. Er begrüßte die etwa 100 Teilnehmenden, darunter auch Vera Kusber, die Tochter von Grete Kusber.
Bürgermeister Rainer Doetkotte führt in seinem Grußwort aus: „Grete Kusber steht stellvertretend für den Widerstand, der aus der Morgensternsiedlung heraus organisiert und umgesetzt wurde. Grete Kusber war eine zentrale Figur des Gronauer Widerstands und ermöglichte Verfolgten die Flucht. Mit Entschlossenheit und Mut ist Grete Kusber für Menschlichkeit und Recht eingetreten. Sie zeigte Courage und bot dem NS-Regime mutig die Stirn.“
Anschaulich stellte Ortwin Bickhove-Swiderski, Mitglied des Landesvorstands des VVN-BdA, den Lebensweg von Grete Kusber dar, so ihre illegale Arbeit für die KPD während der faschistischen Diktatur. Sie führte Kurierfahrten in die Niederlande durch und schmuggelte Druckschriften nach Deutschland.
Grete Kusber überlebte die Jahre des faschistischen Terrors. 1968 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der DKP in Gronau. Sie starb 1987.