Veranstaltung zum Internationalen Frauentag in Essen

Wozu sind Kriege da?

Ursprünglich sollte das Thema des Programms zum Internationalen Frauentag, das der Frauenarbeitskreis Essen am vergangenen Sonntag vor 150 Zuschauerinnen und Zuschauern präsentierte, „Frauen in der Corona-Pandemie“ lauten. Aber vor einem Dreivierteljahr entschieden sich die Akteurinnen für das Thema „Wozu sind Kriege da?“.

Durch die „bitterböse Revue“ führten die Rentnerinnen Charlotte und Hildegard aus dem Seniorenstift „Haus Abendfrieden“. Die Frage nach den Ursachen von Kriegen wurde nicht nur gestellt, sondern aus Frauensicht beantwortet, unterstützt von Expertinnen aus der gesamten Welt und Umgebung, denn selbst Beobachterinnen vom Planeten Klimpuxe kommentierten, gut verständlich für die Erdlinge: „Die Militär-Erdlinge spielen Krieg wie früher Videospiele.“ Sie teilten mit, „dass die meistverkaufte Drohne aus der Türkei stammt und mittlerweile Bestellungen aus Katar, der Ukraine, aus Marokko, Tunesien, Turkmenistan, Polen und Litauen bestehen. Sie ist ausgestattet mit Sensortechnologie der deutschen Firma Hensoldt. An dem Rüstungskonzern hat sich die deutsche Bundesregierung aus ‚sicherheitspolitischer Bedeutung‘ eine Sperrminorität gesichert.“

Annalena Baerbock konnte „zwischen UN-Vollversammlung und EU-Außenminister:innentreffen“ „ein kurzes Zeitfenster hier ermöglichen“. Sie habe gemeinsam mit ihren Ampelmännchen beschlossen, den Geldspeicher zu öffnen und 100 Milliarden Euro für die Ertüchtigung der Bundeswehr bereitzustellen. „Ein Geldspeicher, den wir bei der Armutsbekämpfung, dem Klima, bei Pflege und Bildung noch nicht gefunden hatten und jetzt auch nicht mehr finden werden. Wir werden gemeinsam harte Opfer erbringen müssen. Es gilt, eine wertebasierte Welt gegen die Schurken unserer Zeit zu verteidigen. Und da können wir eben nicht mit Windkraft gen Osten blasen. Da benötigen wir die … ähm … nukleare Teilhabe.“

Die Schaffung von Feindbildern wurde mit zahlreichen Beispielen veranschaulicht. Das gezielte Verbreiten von Falschinformationen, um Kriegshandlungen zu rechtfertigen, sei keineswegs ein neues Verfahren, man denke an die Massenvernichtungswaffen im Irak, die nie gefunden wurden oder die junge Bloggerin Amina Arraf aus Syrien, die zum Gesicht des Widerstand gegen Assad gepusht wurde und Nachrichten um die ganze Welt schickte. Modern, liberal, lesbisch und angeblich verhaftet, stellte sie sich nachher als 40-jähriger US-Amerikaner heraus.

„In modernen Konflikten ist es gefährlicher, eine Frau zu sein, als ein Soldat zu sein.“ Diese Worte eines UN-Friedenstruppenbefehlshabers wurden zitiert mit dem Hinweis auf das unermessliche Leid, das vielen, sehr vielen Frauen in Kriegen angetan wird und angetan wurde.Vergewaltigung und sexualisierte Gewalt als Kriegsmittel war lange Zeit kein Thema und ist eigentlich erst mit dem Krieg in Jugoslawien in den Fokus geraten. Schätzungen gehen davon aus, dass dabei 20.000 bis 50.000 Frauen vergewaltigt und gefoltert wurden.

Viele Bestandteile der Revue können in dieser Betrachtung nicht berücksichtigt werden, so die brillante „Markus Kanz nicht“-Talkshow, die Auftritte der Vertreterin der Akademie der Bundeswehr und der Leiterin des „Hauses Abendfrieden“ oder die Fans von Rot-Weiß Essen. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich auf die Revue auf dem UZ-Pressefest in Dortmund freuen.

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"Wozu sind Kriege da?", UZ vom 18. März 2022



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