In einem Gefälligkeitsinterview mit der „Welt am Sonntag“ hat der Präsident des Kapitalverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, ausführlich und unhinterfragt seine Haltung zur anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie dargelegt. Die Forderungen der IG Metall seien weltfremd, sagte er – nicht zum ersten Mal. Das Lohnniveau in der Metall- und Elektroindustrie sei „schon extrem hoch“, das könne „halt nicht immer noch weiterwachsen – schon gar nicht in dieser Lage“, so Wolf. Die „Gasmangellage“ falle zeitlich genau in die Tarifrunde. „Dann wird es nicht möglich sein, die Firmen der Metall- und Elektro-Industrie mit Lohnerhöhungen weiter zu belasten.“
Jetzt gehe es darum, „den Großteil der Unternehmen durch diese Krise zu führen“, sagte der Gesamtmetall-Präsident. Er teile zudem die Angst vor einer Lohn-Preis-Spirale. Die dadurch drohenden „Preisexplosionen“ seien ein weiteres Argument gegen höhere Löhne.
Zur Konzertierten Aktion der Bundesregierung äußerte Wolf, viele Menschen würden „aus allen Wolken fallen“, wenn sie die Nebenkostenabrechnung erhielten. Deshalb sei die Konzertierte Aktion wichtig. „Ich teile die Ansicht von Bundeskanzler Scholz, dass steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlungen der richtige Weg sind, um Arbeitnehmer zu entlasten“, so der Gesamtmetall-Präsident.