Die DKP in Gerresheim setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass Flüchtlinge und Asylbewerber so schnell wie möglich die Massenquartiere in Containerdörfern oder Kasernen, in Turnhallen und Bürohochhäusern verlassen können und in „normalen Wohnungen“ mit „normaler Nachbarschaft“ untergebracht werden.
Die DKP verwies auf Alternativen zur Großraumunterbringung: Der Bürgermeister von Leoben (Steiermark), Kurt Wallner (SPÖ), erklärte, dass Flüchtlinge in privaten Einrichtungen besser untergebracht seien, da dadurch ein friedliches Miteinander geschaffen worden sei. Caritas und Rotes Kreuz hatten wiederholt die Großquartiere kritisiert, da die fehlende Privatatmosphäre zu Konfliktsituationen führe. Ein anderes Beispiel sei die Stadt Nordenham/Unterweser, die Massenquartiere ablehne und stattdessen an der dezentralen Unterbringung in angemessenen und bezahlbaren Wohnräumen festhalte.
Eine differenzierte Anfrage, die auf dieses Ziel gerichtet ist, brachte die DKP jetzt zur Bürgerfragestunde ins Rathaus Gerresheim ein. Als eine Option für eine Erstaufnahmeeinrichtung wurde die Bergische Kaserne im Osten Düsseldorfs von der Stadtverwaltung und vom Land Nordrhein-Westfalen in die Diskussion gebracht.
Da die Soldaten der Bundeswehr noch nicht restlos abgezogen wurden und die Kasernen nicht in einem sanitär und hygienisch tragbaren Zustand sind, wurde die Erstaufnahme noch nicht eröffnet. Die DKP will wissen, wann nun die 40 Gebäude auf dem 24 Hektar großen Gelände zur Verfügung stehen, wann sie wieder aufgegeben und wann die aus der Nazizeit stammenden fast 80 Jahre alten Unterkünfte rückgebaut werden. Das Zeitfenster für eine Nutzung für die Asylbewerber ist umstritten, denn Investoren scharren mit den Hufen, um das Areal mit Immobilien zu bebauen.
Die Stadtverwaltung dürfte Schwierigkeiten haben, die DKP-Fragen zu beantworten: Einerseits schreit „der Markt“ nach einer nur kurzen Zwischennutzung. Andererseits orientiert die Flüchtlingsbeauftragte Düsseldorfs, Miriam Koch (Grüne), darauf, nur Objekte zu nutzen, in denen wenigstens 50 Personen untergebracht werden können. Eine solche umfassende Initiative ist offensichtlich nicht gewollt. Auf entsprechende Anstöße der DKP reagierten die Flüchtlingsbeauftragte und der Oberbürgermeister bisher nicht.