Zu Leserbriefen zu China, UZ vom 11. Oktober

Wohin des Wegs?

Peter Wilke, Düsseldorf

In den Zuschriften von Rolf Jüngermann und Hans Christoph Stoodt geht die Auseinandersetzung um den Weg der KP Chinas wieder einmal munter weiter. Interessant der Hinweis Jüngermanns auf Marx‘ Begriff „kapitalistischer Kommunismus“.

Ganz anders Stoodts „Reinheitsgebot“ der kommunistischen Lehre, wobei nicht nur der Genosse Deng schlecht wegkommt, sondern auch Lenins Erkenntnis einer nötigen „Neuen Ökonomischen Politik“. Zwei entscheidende Tatsachen unterschlägt Genosse Stoodt: Erstens dass innerhalb weniger Jahrzehnte – ausgehend von Deng – die Armut in der VR China überwunden wurde; Armut ist dagegen im „reinen“ Kapitalismus das Kainsmal, das im System nicht zu beseitigen ist. Und zweitens vergisst Stoodt, dass in der VR China etwas gemacht wird, was im Kapitalismus undenkbar ist: Staatliche Eingriffe in Konzerne im massenhaften Interesse der Menschen (der Verbraucher). Letzteres übrigens ein Argument Lenins in Sachen NÖP!

Die Entstehung einer sozialistischen Welt wird manche schwierigen und auch Umwege erfordern. Auch der Kapitalismus war nicht von heute auf morgen fertig.

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"Wohin des Wegs?", UZ vom 18. Oktober 2024



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