Zu „In neun Jahren acht Verträge“, UZ vom 9. April

Wissenschaftsfeindlich

Raimund Ernst, Münster/Westfalen

Was gelobt zu werden verdient, soll auch gelobt werden. Das gilt für das informative und kenntnisreiche Interview, das Tina Sanders der UZ gegeben hat. Einzige Ergänzung aus meiner Sicht: die geschilderten prekären Arbeitsverhältnisse sind nicht neu. Ich selbst habe 1968 meine Tätigkeit in einem von der DFG finanzierten Forschungsprojekt aufgenommen und bin bis 1989 etwa 17 Arbeitsverträge eingegangen. Diese damals übliche Praxis der „Kettenarbeitsverträge“ gelang mir nach Beendigung der Förderung in einem erstinstanzlichen Arbeitsgerichtsprozess, umzuwandeln in eine unbefristete Anstellung bei der Universität Münster. Diese reagierte umgehend und verfügte meine Entlassung, nun allerdings wegen ehrenamtlicher Funktionärstätigkeit für die DKP. Die schändliche, rechtswidrige und wissenschaftsfeindliche Anstellungspraxis der Universitäten und Forschungseinrichtungen blieb gewahrt – bis heute, wie wir von Tina Sanders erfahren.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Wissenschaftsfeindlich", UZ vom 16. April 2021



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flagge.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit