Im hessischen Groß-Gerau weihten Landrat Will (SPD) und Bürgermeister Erhard Walther (CDU) eine Stele für den Kommunisten und Antifaschisten Wilhelm Hammann (1897 – 1955) an dessen Grab ein. Überraschend, da die örtliche SPD eigentlich das Grab am Liebsten auflösen wollte. Doch hatten sich antifaschistische Gruppen vor zwei Jahren des verwahrlosten Grabes angenommen. Diese sprachen sich auch für ein Ehrengrab für den Buchenwald-Überlebenden aus. Der ehemalige KPD-Landtagsabgeordnete rettete im April 1945 über 400 Kinder vor dem Todesmarsch, darunter 159 jüdische Kinder, wofür der Staat Israel ihn 1984 postum als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnete. Nach der Befreiung vom Faschismus war Hammann von Juli bis Oktober 1945 der erste Landrat des Kreises Groß-Gerau.
Wilhelm Hammann
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