Zu „NATO probt den Luftkrieg über Deutschland“, UZ vom 28. April

Wiesbaden, nicht Mainz!

Monika Bootz, Karben

Mainz-Kastel ist nicht Mainz, ist nicht (Landhauptstadt von) Rheinland-Pfalz. Mainz-Kastel ist ein Stadtteil von Wiesbaden, der Landeshauptstadt Hessens. In den Headquarters US Army Europe and Africa (USAREUR-AF) in Wiesbaden laufen alle Fäden zusammen – größtenteils auf dem Luftlinie fünf Kilometer entfernten Stützpunkt in Wiesbaden-Erbenheim. Von hier gehen Kommandos und Befehle aus für alle Landstreitkräfte der USA in Europa und Afrika. Hier tummeln sich NSA und Multi-Domain-Task-Force für das koordinierte Zusammengehen von Land-, Luft-, See-, Weltraum- und Cyberstreitkräften.Auf der langen Liste der vorhandenen US-Kommandostellen reiht sich auch die in Mainz-Kastel stationierte US Army 56th Field Artillery Brigade ein. Hier befindet sich ebenfalls das International Donor Coordination Center IDCC, das die Waffenlieferungen an die Ukraine und die Ausbildung an den gelieferten Waffen koordiniert. Warum ich euch diese Mail schreibe?Ich finde es immer wieder sehr irritierend, wenn in linken Kreisen und der Friedensbewegung Mainz für die Artillery Brigade als Standort genannt wird. Und peinlich, denn der Standort Wiesbaden ist von essentieller Wichtigkeit für das US-Militär in Europa. Ein Tipp: Fordert die von „Die Linke. Fraktion im Hessischen Landtag“ gerade veröffentlichte 3. aktualisierte Auflage vom Rüstungsatlas Hessen an. Da habt ihr die Übersicht, was sich mittlerweile alles am Standort Wiesbaden tummelt und wer dem dortigen Headquarter so alles unterstellt ist – 65 Prozent der US-Streitkräfte in Europa und Afrika, wie Jürgen Wagner von IMI schrieb – und ihr findet darin auch den aktuellen Stand über den Aus- und Umbau in der Bundeswehr, soweit es Hessen und die dort in Stadtallendorf (Division Schnelle Kräfte), Fritzlar (Kampfhubschrauberregiment) und anderen Standtorten befindlichen Bundeswehreinheiten betrifft.

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"Wiesbaden, nicht Mainz!", UZ vom 12. Mai 2023



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