Seit mehr als 40 Jahren ist Zypern geteilt. Letzte Woche wurde in Genf zum wiederholten Mal die Frage einer möglichen Wiedervereinigung von griechischem und türkischem Teil verhandelt. Erstmals seit der Teilung nahmen an den Verhandlungen nicht nur die Volksgruppenführer der griechischen und der türkischen Zyprioten teil, sondern auch die Außenminister Großbritanniens, der Türkei und Griechenlands. Letztere sind sogenannte Garantiemächte für den Status quo. Die griechische und die britische Regierung zeigten sich bereit, ihren Status aufzugeben, wollen jedoch die Militärbasen auf Zypern behalten. Die Gespräche wurden in dieser Woche fortgesetzt. Ein Ergebnis könnte eine föderale Einheit mit zwei gleichberechtigten Bundesstaaten sein.
Zu den Ergebnissen der Verhandlungen in Genf erklärte die Fortschrittspartei des werktätigen Volkes – AKEL, dass die Aussicht auf eine Einigung bestehe, auch wenn es noch ernsthafte Anstrengungen erfordere. Eine Alternative zu den Gesprächen bestehe nicht, so AKEL. Als Erfolg wertete die Partei des früheren Staatspräsidenten Dimitris Christofias, dass konkrete Vorschläge zur Gliederung des Landes Gegenstand der Gespräche waren. Unter Christofias, bis 2013 im Amt, hatten griechische und türkische Zyprioten große Fortschritte bei der Annäherung erzielt.