Amazon-Beschäftigte legten in dieser Woche an sieben Standorten des Online-Versandhändlers in Deutschland die Arbeit nieder. ver.di hatte zuvor zu teilweise mehrtägigen Streiks in Leipzig, Rheinberg, Werne, Bad Hersfeld (zwei Standorte) und Koblenz aufgerufen. ver.di fordert weiterhin die Anwendung der im Einzel-und Versandhandel gültigen tariflichen Regelungen bei Amazon, der Konzern orientiert sich an Vereinbarungen der Logistikbranche, in der weniger bezahlt wird.
Mit dem Streik wollen die Beschäftigten auch ein Zeichen gegen die „ständige Überwachung und Verhaltenskontrolle durch Amazon“ setzen. „Wir wissen, dass das Unternehmen seine Angestellten ausspioniert hat“, sagte Christy Hoffman, Generalsekretärin der Internationalen Dienstleistungsgewerkschaft UNI Global Union. Die Beschäftigten hätten ein Recht darauf zu wissen, ob Amazon Video- und Audioaufnahmen, Informationen aus den sozialen Netzwerken über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft oder andere personenbezogene Daten sammelt und damit die EU-Datenschutzgesetze verletze.