Beinahe hätte die CDU ihren Leitkultur-Bierdeckel-Merz wieder aufgewärmt und zum Vorsitzenden gemacht. Die Zeitungen brachten Bilder aus guten alten Zeiten, auf denen Merz jünger und Merkel lustiger aussieht und beide Sektflaschen in Kameras halten – die guten alten Zeiten, als Kanzler Schröder mit den Trümmern des „Sozialstaats“ das Fundament für Merkels Aufstieg legte.
Frisch oder aufgewärmt – welchen Unterschied macht das bei denen, die die Herrschaft unserer Ausbeuter verwalten? Vielleicht hätte Merz noch schneller als Annegret Kramp-Karrenbauer für Neuwahlen gesorgt und dafür, dass der Greis sich als Unternehmer fühlt, weil er vor dem Flaschensammeln noch den Stand seines Aktiendepots gecheckt hat.
Nun hat ein gewisser Freiherr von und zu Guttenberg am bayerischen Ministerpräsidenten herumgemäkelt. In diesen Kreisen ist es Brauch, auf solche Weise anzumelden, dass man gerne wieder wichtig wäre. Der Trend ist klar: Die Union will ihren Markenkern zeigen, um die Herzen für die Volkspartei aufzuwärmen. Für die heißen Anwärter auf die übernächste Kanzlerschaft bleibt nur die Frage: Hohenzoller oder Wittelsbacher?