Nicht erst mit dem Aufstieg der sogenannten „Querdenker“-Bewegung spielt der Irrationalismus wieder eine brandaktuelle Rolle. Mit jeder Krise treten die irrationalen Blitzableiter verschärft auf den Plan, wird ein Stückchen der bürgerlichen Aufklärung negiert. Grund genug, dass sich die „Position“, das Magazin der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend, das in der aktuellen Ausgabe mal genauer anschaut: Da wird nicht nur das abstrakte Thema betrachtet, sondern auch der konkrete Wissenschaftspessimismus, der doppelte Irrationalismus gegen die und in Teilen der Umweltbewegung und das Verhältnis zwischen Wissenschaft, Fortschritt und Marxismus.
Und, to top it off: Dietmar Dath steuert einen Artikel zur Frage der Fortschrittsplanung, der Produktivkraftentfaltung im Sozialismus und der sich damit ergebenden Möglichkeiten und Widersprüche bei.
Doch auch abseits vom Schwerpunktthema setzt sich das Verbandsmagazin der SDAJ mit aktuellen Themen auseinander, unter anderem etwa im Ressort „Internationales“ zur Lage in Afghanistan, die gerade auch Thema der neuen Kurzkampagne des Verbands ist, im Bereich „Aktuelles“ mit Berichten vom Sommercamp der SDAJ und dem Wahlkampf der DKP. Konsequenterweise zieren die Rückseite der aktuellen Ausgabe darum auch „5 Gründe, warum die DKP eine Alternative ist“.
Und so wie der Kampf der Kommunistinnen und Kommunisten spätestens seit Nietzsches Bergruntergefalle auch ein Kampf gegen den Irrationalismus war und ist, so zieht sich auch dieser Kampf thematisch durchs Heft, nämlich dann, wenn die Propagandalügen der Herrschenden über Kuba wieder ihr gut 60 Jahre altes Trauerspiel aufführen, wenn die Landesregierung NRW ihren guten Anteil Schuld an den verheerenden Folgen der Flutkatastrophe zu verbergen sucht, wenn die französische Revolution im Schulunterricht zur Unkenntlichkeit verzerrt wird, wenn jungen Menschen gepredigt wird, der Weg durch die Nacktbilderbezahlseite „OnlyFans“ sei der Weg zu finanzieller Unabhängigkeit und Selbstständigkeit und wenn die Bundesregierung und die hinter ihr voranschiebende Monopolbourgeoisie damals wie heute meint, Deutschlands Freiheit werde am Hindukusch verteidigt.
Es lohnt sich also mal wieder reinzugucken in dieses Jugendmagazin, das auch für Nicht-mehr-ganz-Jugendliche tauglich lesbar ist und versucht, auf inhaltlicher Ebene ein bisschen Boden gutzumachen für den Fortschritt, die Zukunft, die Stimme der Jugend eben, und das trotz der leider noch begrenzten Reichweite, die man ja aber vergrößern kann.
POSITION – Magazin der SDAJ
zu bestellen unter uz-shop.de oder im Jahresabo ab 10 Euro bei der SDAJ