WHO kritisiert Staaten

Die Weltgesundheitsorganisation WHO attestiert vielen Staaten keine gute Pandemie-Vorbereitung. Die meisten Staaten weltweit seien schlecht bis mittelmäßig auf Epidemien vorbereitet, heißt es in einem Positionspapier für eine Videokonferenz der Gesundheitsminister der G20-Staaten zur Corona-Krise. Nur ein Drittel der Länder könne Seuchenausbrüche entdecken und darauf reagieren, heißt es in dem Papier. Selbst hoch entwickelte Gesundheitssysteme hätten dann nur noch „begrenzte Kapazitäten“, grundlegende Leistungen zu erfüllen. Die WHO prophezeit, in armen Ländern mit schwächeren Systemen würden die Folgen der Corona-Pandemie „verheerend sein“. Zudem moniert die WHO, es mangele an gut ausgebildeten Mitarbeitern und Infrastrukturen in den Gesundheitssystemen und es fehlten robuste Lieferketten und Logistik, um dringend benötigte medizinische Ausrüstung zu beschaffen. Die internationale Zusammenarbeit funktioniere schlecht, vor allem weil „die WHO nicht in die Lage versetzt wird, Koordination und Kooperation zu ermöglichen“. Die WHO schlägt vor, einen globalen Vorrat an medizinischer Ausrüstung anzulegen, die Forschung an Krankheitserregern zu intensivieren und eine „mobile globale Gesundheitstruppe“ zu schaffen, die kurzfristig an Seuchenherde in aller Welt geschickt werden kann.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"WHO kritisiert Staaten", UZ vom 24. April 2020



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Stern.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit