Westfälischer Friedenspreis

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den Westfälischen Friedenspreis erhalten – für „sein unermüdliches Engagement um eine Konfliktbegrenzung zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine“. So jedenfalls die humorvolle Begründung der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), die den Preis alle zwei Jahre verleiht. Barack Obama musste drei Kriege gleichzeitig führen, um den Friedensnobelpreis zu bekommen. Die Anforderungen für die Schmalspur-Variante aus der spießigen katholischen Radfahrermetropole sind offenkundig geringer. Hier reichen 540 Millionen Euro an Militärhilfe für das Regime in Kiew, die Entsendung militärischer Ausbilder in den Ukraine-Krieg und ein selbst vom Zaun gebrochener kleiner Kolonialkrieg in Neukaledonien. Zumal Macron ja Potential erkennen lässt: Im Februar hatte er vorgeschlagen, NATO-Truppen in die Ukraine zu schicken. Sollte er sich damit durchsetzen, gibt es viel mehr Bumm als unter Obama. Vorbild für die WWL dürfte Orwells Ministerium für Wahrheit gewesen sein: Krieg ist Frieden!

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"Westfälischer Friedenspreis", UZ vom 31. Mai 2024



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