Gedenken an die Demonstration in Holany benennt Parallelen imperialistischer Politik

Wesen und Charakter

Von Gustl Ballin

Am 29. September jährt sich zum 80. Mal das „Münchner Abkommen“, das die Tschechen und Slowaken als „Münchner Demütigung“ bezeichnen. Das „Abkommen zwischen Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien, getroffen in München, am 29. September 1938“, auch Münchener Abkommen genannt, besiegelte die Zerschlagung der Tschechoslowakei. Das faschistische Deutschland hat sich ein Drittel des Territoriums der souveränen Tschechoslowakei rechtswidrig einverleibt. Das waren konkret: 80 Prozent der Energievorräte, 50 Prozent der Leicht- und 25 Prozent der Schwerindustrie sowie die wesentlichen Anlagen der Landesverteidigung.

Dem betroffenen Staat selbst, der Tschechoslowakei, hatten die imperialistischen Mächte die Teilnahme an der Konferenz verwehrt.

300000 Tschechen wurden in der Folge aus dem tschechischen Grenzgebiet vertrieben. Insgesamt wurden 360000 Tschechoslowaken Opfer von Repression und Völkermord.

In Holany, einem kleinen Dorf zwischen Prag und der deutschen Grenze, fand im Vorfeld dieses Ereignisses am 28. August 1938 die größte tschechisch-deutsche Demonstration gegen Faschismus und Krieg statt. Bohumír Schmeral, der Führer der tschechoslowakischen Sozialdemokratie (später auch der Gründer der Kommunistischen Partei), sprach vor dreißigtausend Teilnehmern.

Dieses Ereignis wird jährlich in Holany mit einer kleinen Demonstration und einer Gedenkveranstaltung gewürdigt. Zum 80. Jahrestag nahmen neben ca. 100 Genossinnen der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM) auch Gäste der DKP und der Partei die Linke teil.

Der ehemalige Stellvertretende Vorsitzende der KSCM, Josef Skala, hob in seiner Rede hervor, dass es nach vor wichtig ist, die Ursachen des 2. Weltkrieges zu kennen. Es gibt Bestrebungen, die Befreiung von 1945 durch die Rote Armee mit der Besetzung durch die Deutsche Wehrmacht 1938/39 zu vergleichen. Die Propaganda gegen Russland ist wie damals.

Für die DKP verlas Gustl Ballin einen Text von Anton Latzo.

In dem Beitrag werden Parallelen imperialistischer Politik aufgezeigt. Im „Münchner Abkommen“ wird das imperialistische Wesen der kapitalistischen Gesellschaftsordnung der beteiligten Staaten ebenso sichtbar wie es in neuester Zeit die Zerschlagung und der Krieg gegen den jugoslawischen Staat war. Der Imperialismus mag sein taktisches Vorgehen ändern und anpassen, sein Wesen und sein Charakter sowie das Wesen seiner Politik bleiben.

Die Versammlung verabschiedete eine gemeinsame Erklärung, die auf news.dkp.de nachzulesen ist.

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"Wesen und Charakter", UZ vom 7. September 2018



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