In Stuttgart wurde aus Anlass des Internationalen Frauentages der Gustav-Heinemann-Platz in Clara-Zetkin-Platz umbenannt (…). Wer Clara Zetkin war, ist den GenossInnen bewusst. Doch wer war Gustav Heinemann? Ein SPD-Politiker, Bundespräsident der imperialistischen Alt-BRD von 1969 bis 1974. Das reicht für eine Umbenennung.
Oder? Ein paar Stichworte. Heinemann war Bundesinnenminister im ersten Adenauerkabinett, widersetzte sich der Remilitarisierung und trat nach einem Jahr, 1950, wieder zurück. Gründete eine (kurzlebige) bürgerliche Partei von Gegnern der Wiederbewaffnung der BRD und setzte sich für die Prüfung der Stalin-Note 1952 zur „Wiedervereinigung“ ein. Seine Anwaltskanzlei verteidigte vor und nach dem KPD-Verbot Kommunist*innen und andere von der Adenauer-Justiz Verfolgte. Er war, inzwischen SPD-Mitglied, von 1966 bis 1969 in der Regierung Kiesinger/Brandt (CDU/SPD) Justizminister und einer der Verhandlungspartner bei der Neukonstituierung der DKP. Und dann eben Bundespräsident. (…)