Zu „Haltet ein!“, UZ-Blog vom 16. März

Wer treibt zum Krieg?

Roland Winkler, Aue



Wer den russischen Einmarsch vor zwei Jahren als grundlosen, rein brutalen Angriffs- und Eroberungsfeldzug des Despoten und Herrschenden Putin sieht und sich erklären lässt, der kann in der Tat kein Putin-Versteher sein. Aber warum versuchen wir eigentlich nicht, bewusst Putin-Versteher zu sein? Warum ist es negativ besetzt und verachtenswert, den vermeintlichen Gegner zu verstehen oder es zumindest zu versuchen?

Jeder Putin- und Russland-Versteher könnte wissen, wer wen bereits 1990 mit dem 2+4-Vertrag betrogen hat. (…) Putin und Russland kann noch besser verstehen, wer weiß, wer die ABM- und Abrüstungsverträge einseitig aufgekündigt hat und sich nun über Reaktionen wundert. Jeder Putin-Versteher weiß um Angebote und die ausgestreckte Hand Russlands in Reden und Auftritten Putins – auf der Münchner Sicherheitskonferenz bis hin zum deutschen Bundestag. Putin-Versteher könnten begreifen, dass deutsche Zukunft nicht im Krieg mit Russland oder China liegen kann, sondern Perspektiven in gegenseitigem Interesse friedlichen Handels haben kann. Russland und Putin verstehen heißt, die russische Geschichte verstehen, die Erfahrungen des russischen Volkes mit Aggressoren aus dem Westen. (…) Machtpolitische Veränderungen in der Welt, Machtverlust des Westens senden andere Signale, als sie bisher gen Russland verschossen werden. Zunehmend beantwortet der Westen die Frage danach selbst: Wer will den großen Krieg, wer provoziert ihn täglich, wer redet ihn rund um die Uhr herbei? Haltet ein!

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"Wer treibt zum Krieg?", UZ vom 22. März 2024



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