In Deutschland sinkt die Zahl der Sozialwohnungen jährlich. Im Juli gab das Bundesinnenministerium bekannt, dass es in der Bundesrepublik zum Jahresende 2017 knapp 49000 weniger Sozialwohnungen als noch ein Jahr zuvor gegeben hat. Sozialwohnungen fallen nach einer bestimmten Zeit aus der Bindung und können dann normal vermietet werden. Sofern nicht im gleichen Umfang neue Sozialwohnungen gebaut werden, sinkt ihre Zahl.
Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW hat vor einigen Tagen gemeldet, dass bei preiswerten Mietwohnungen nur die Hälfte des Neubaubedarfs bundesweit gedeckt werden konnte und bei Sozialwohnungen noch weniger. Benötigt werden pro Jahr 80000 bis 100000 neue Sozialwohnungen nach Berechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW).
Die BAGW schätzt, dass in Deutschland 650000 Menschen keine eigene Wohnung haben. Zieht man von dieser Zahl die Geflüchteten ab, die in anderen Notquartieren untergebracht sind, bleiben 275000 Wohnungslose übrig. Die meisten davon sind Männer, ein Viertel Frauen, auch 22000 junge Menschen sind darunter. Etwa 48000 Menschen leben und schlafen auf der Straße.