Die „Festung Europa“ zeigt Wirkung. Laut dem Bundesinnenministerium haben nur noch 186 644 Menschen in Deutschland um Asyl ersucht. 2016 waren es noch rund 260 000 und 2015 890 000 Menschen. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) unterstrich, dass die Verfahrensdauer deutlich reduziert werden konnte. Von den 433000 offenen Fällen zu Beginn 2017 seien heute noch 68 000 Fälle anhängig. Von den 13 082 Asylsuchenden im Dezember 2017 waren die beiden größten Gruppen Syrer und Iraker. Die Abschiebungen sind im Vergleich zum Vorjahr von 28 000 auf 26 000 Fälle zurückgegangen. Der Rückgang ist nach de Maizière darauf zurückzuführen, dass die Abschiebungen in die Westbalkanstaaten weitestgehend abgeschlossen worden seien. Abschiebungen in andere Länder gestalteten sich als schwierig, sagte der Bundesinnenminister.
In Bayern haben sich zum Jahreswechsel mehrere afghanische Flüchtlinge aus Angst vor einer möglichen Abschiebung das Leben genommen. Das bayrische Innenministerium sieht eine Mitschuld bei Gruppen wie dem Bayrischen Flüchtlingsrat, da dieser nach Ansicht des Ministeriums gezielt Angst vor Abschiebungen schüre. Derweilen kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband die restriktive Anerkennungspraxis, nach der hunderttausende Asylbewerber voreilig und zu Unrecht abgelehnt werden oder ihnen voller Schutz vorenthalten wird.