Menschen ohne Berufsausbildung haben ein deutliches höheres Risiko, arbeitslos zu sein, als Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit Hochschulabschluss. Das geht aus Daten hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag veröffentlicht hat.
Nach Angaben des IAB lag die Arbeitslosenquote bei den Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im Jahr 2018 bei 3,4 Prozent. Bei den Personen ohne Berufsausbildung war die Quote mit 17,4 Prozent mehr als fünfmal so hoch. Immerhin lag die Erwerbslosenquote bei Akademikern zwei Prozent. Noch niedriger war die Quote bei Meistern und Technikern mit 1,2 Prozent. Im Gesamtdurchschnitt lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2018 laut den IAB-Berechnungen bei 5,3 Prozent.
Enzo Weber, der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen, sieht Ungelernte vor wachsenden Schwierigkeiten im Erwerbsleben: „Der aktuelle Wirtschaftsabschwung könnte aber Jobs für Niedrigqualifizierte besonders gefährden, etwa in der konjunkturabhängigen Zeitarbeit“, sagt Weber. Unverändert gelte, das Bildung den besten Schutz vor Arbeitslosigkeit biete. In Zukunft werde das umso mehr der Fall sein, da die Anforderungen in der Arbeitswelt weiter steigen würden.
Auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bleiben zunehmend Hauptschulabsolventen auf der Strecke. Von dieser Schulform begannen 2017 lediglich 37 Prozent direkt nach Verlassen der Schule eine duale Ausbildung. Lehrstellensuchende mit ausländischer Staatsbürgerschaft gehen ebenfalls häufig leer aus. Nur 44 Prozent von ihnen begannen unmittelbar nach der Schule eine Ausbildung.