Zu „Der Nawalny-Code“, UZ vom 4. September

Wem nutzt es?

Fritz Dittmar, Hamburg

Unter den vielfältigen Charakterisierungen von Putin ist mir eine bisher nicht begegnet: Er sei ein Volldepp! Wie blöd müsste er sein, Nawalny vergiften zu lassen, aber so, dass er nicht sofort stirbt (…). Noch dümmer wäre es, wenn Putin die Behandlung Nawalnys in Deutschland zuließe. Ihm war aus dem Skripal-Fall bekannt, dass sich eine Nowitschok-Vergiftung nachweisen lässt.
Als Krimi-Leser fragt man sich dann doch nach dem „Wem nützt es?“. Im Interesse der Führer der „westlichen Wertegemeinschaft“ liegt es auf jeden Fall, Russland weiter in die Ecke der Schurkenstaaten zu schieben.

Darüber hinaus besteht das Interesse der USA, ihr teureres Fracking-Gas nach Europa zu verkaufen an Stelle des russischen Erdgases. Entsprechenden Druck auf die Bundesregierung hat Trump schon zu entfalten begonnen. Vielleicht hofft Frau Merkel ja, sich bei Trump wieder etwas Liebkind zu machen, und nach innen, den Bruch der Verträge über Nord Stream 2 durch Putins Schurkerei als geboten erscheinen zu lassen (…). Ähnliche „moralische“ Konsequenzen hatte sie nach dem Journalistenmord in der saudischen Botschaft nicht.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Wem nutzt es?", UZ vom 11. September 2020



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit