Anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens warnte die Weltgesundheitsorganisation vor der wachsenden Personallücke im weltweiten Gesundheitssystem. Laut WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus werden bis 2030 etwa zehn Millionen Fachkräfte fehlen. Tedros forderte alle Länder auf, im Zuge des Wiederaufbaus nach der Corona-Pandemie für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen im medizinischen Sektor sorgen.
„Es gibt keine Gesundheit ohne Gesundheitsfachkräfte und Pflegepersonal“, so Tedros. Schon vor der Corona-Pandemie hätten viele dieser Menschen für zu wenig Lohn und unter unsicheren Bedingungen arbeiten müssen. Zudem stellten Frauen fast 70 Prozent des Personals, aber weniger als ein Viertel der Führungskräfte, und seien oft Gewalt am Arbeitsplatz ausgesetzt. Hinzu komme noch die Belastung durch Covid-19. Tedros sprach von einer geschätzten Burnout-Rate von 50 Prozent des Personals seit Beginn der Pandemie.
Die WHO feierte am 7. April ihren 75. Geburtstag. Seit 1948 ist die Lebenserwartung weltweit drastisch gestiegen, während die Mütter- und Kindersterblichkeit in den vergangenen Jahrzehnten stark sank. Außerdem seien laut WHO große Erfolge im Kampf gegen Malaria, Tuberkulose und HIV erzielt worden.