Das globale Wirtschaftswachstum wird sich in diesem Jahr auf 2,7 Prozent halbieren, schätzt der Internationale Währungsfonds (IWF). Das Schlimmste komme erst im nächsten Jahr, erklärte Pierre-Olivier Gourinchas, Chefökonom des IWF, auf der gemeinsamen Jahrestagung von IWF und Weltbank in New York. Dazu steigt die Inflation weiter, was vor allem weniger entwickelte Länder betreffe, sagte Weltbank-Direktor David Malpass. Zuletzt lag die globale Inflationsrate bei 7,7 Prozent. Noch in diesem Jahr rechnet das Münchner ifo-Institut mit einer Steigerung auf 9,5 Prozent.
Die Inflation betrifft nicht alle Länder gleichermaßen: Während die VR China im August dieses Jahres bei lediglich 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lag, erreichen einige afrikanische Länder bereits Teuerungsraten im zwei- bis dreistelligen Bereich. Besonders hoch liegt die Inflation im Sudan, in Simbabwe und Äthiopien.
Zahlreiche Vertreter afrikanischer Staaten bemängelten ausbleibende Unterstützung reicher Länder. „Wir leiden unter den hohen Zinsen und der hohen Inflation“, sagte die nigerianische Finanzministerin Zainab Ahmed auf einem Finanzministertreffen am Rande der Tagung in New York. „Wir müssen und werden unsere Schulden strecken, um mehr Spielraum im Haushalt zu bekommen.“