Welchen Weg gab es?

Man könnte auf Lucas Zeises letzten Satz antworten: In der Tat war auch Marx dieser Meinung, dass der Weg zum Sozialismus über den Kapitalismus führt. Welchen Weg hätte es nach Meinung von Lucas Zeise für ein Entwicklungsland wie China, das, als es sich vom Kolonialjoch befreit hatte, eines der ärmsten Länder der Welt war, gegeben, als den, den es gegangen ist? Welches dieser ehemaligen Kolonialvölker, die sich wie China aus dem Kolonialjoch befreiten, kann auch nur ähnliche Ergebnisse liefern wie dieses? Die Erfolge dankt das Land einer Kommunistischen Partei, die entschlossen ihren Befreiungsweg fortsetzte. Lucas Zeise spricht von „unserem sozialistischen Ziel“, um das es gehe, ein Ziel, das man offenbar in aller Gemütsruhe pflegen und ausdiskutieren kann, ohne dass einem etwas davon läuft? China war in einer solchen Situation nie (Hic Rhodos, hic salta) und die Frage ist auch, ob es sich deutsche Kommunisten eigentlich leisten können, sich in einer solchen Situation zu wähnen! Um es mit Domenico Losurdo zu sagen, geht es nicht nur darum, sich im Rahmen eines wie auch immer begründeten „Sozialismusverständnisses“ eine postkapitalistische und postimperialistische Gesellschaft vorzustellen, sie zu träumen und sie sich zu wünschen (was sicher auch möglich sein muss und notwendig ist), sondern es geht darum, sie aufzubauen. Das versucht China! Ein Beharren deutscher Kommunisten auf einer durch nichts erprobten Vorstellung von Sozialismus, die sich dazu noch allzu stark an einem gescheiterten Versuch zu orientieren scheint, ist ahistorisch und undialektisch.