Zu „Antifaschismus als Zukunftsprojekt“, UZ vom 28. Juni

Weiter streiten

Anne Rieger, Graz

Das außerordentlich gute Interview mit Dieter Lachenmayer passt mit der Analyse von Patrik Köbele und Ulrike Eifler bestens zusammen. Wir haben eine Rechtsentwicklung in der „westlichen Welt“, weil es um den Kampf um Rohstoffe, Märkte, billige Arbeitskräfte, politische Einflussnahme geht, also um Profite der westlichen Konzerne. Aber die Verursacher des Lohn- und Sozialabbaus, der Menschen in die sozialdemagogischen Arme der AfD treibt, die tatsächlichen Verursacher des Rechtsrucks, bleiben im Dunkeln. Großkonzerne, mit Heimatsitz in Deutschland, wie zum Beispiel Siemens, Daimler, Rheinmetall oder Großbanken, fahren gigantische Gewinne ein. Die Beschäftigten werden mit Lohnsenkung abgespeist. Nur eine Erhöhung der Löhne wird die empörten und verzweifelten Menschen nicht weiter in die Arme der AfD treiben. Parallel dazu reißen die jeweiligen Regierungen den Sozialstaat ab, mit der Begründung, es sei kein Geld da. Das aber wird in die Aufrüstung gesteckt. So ist es gut, wenn die VVN sich gegen Aufrüstung und Krieg und deren Opfer auf allen Seiten wendet, aber auch die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im Lohnkampf unterstützt.
Denn, wie es in der „Wiener Zeitung“ hieß: „In den Schützengrabenkrieg müssen zumeist nicht die Kinder der Reichen – und wenn, dann bilden sie die Offizierskader –, sondern in die Schützengräben müssen die sozial Schwachen, und das hieß bei uns vorwiegend: die Arbeiter- und Bauernbuben. Und selbst bei den zivilen Opfern, welche vorwiegend Frauen und Kinder einschließen, ist die soziale Verteilung eine schiefe.“ Es ist gut, wenn sich die VVN-BdA noch einmal über den Leitantrag streitet.

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"Weiter streiten", UZ vom 5. Juli 2024



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