Der „International Safe Abortion Day“ am 28. September ist ein Aktionstag für einen sicheren, entkriminalisierten und kostenfreien Zugang zum Schwangerschaftsabbruch. Seit über 30 Jahren finden an diesem Tag Aktionen statt, seit im Jahr 1990 erstmals Aktivistinnen in Lateinamerika und in der Karibik auf die Straße gingen.
2011 entschied das “Women’s Global Network for Reproductive Rights”, den 28. September zum Internationalen Aktionstag zu erklären. Mittlerweile gibt es eine internationale Bewegung aus 129 Ländern, 2019 schloss sich die Pro-Choice-Bewegung in Deutschland dem Aktionstag an.
In Deutschland sind schon seit 1871 Schwangerschaftsabbrüche laut §218 Strafgesetzbuch strafbar. Mit einer Ausnahme: von 1972 bis 1992 waren Abtreibungen in der DDR bis zur 12 Schwangerschaftswoche legal und die Verantwortung für die Entscheidung wurde den Betroffenen überlassen. Seit 1992 lautet die aktuelle Regelung: Schwangerschaftsabbrüche sind strafbar, jedoch nach Pflichtberatung und 3 Tagen Wartezeit bis zur 12 Schwangerschaftswoche straffrei. Für kommunistische Frauen stand der Kampf gegen den §218 viele Jahrzehnte im Fokus.
Dieses Jahr steht der „Safe Abortion Day“ unter dem Motto „150 Jahre Widerstand gegen §218“. Denn in diesem Jahr hat dieser Unrechtsparagraf sein 150-jähriges Bestehen.