In der deutschen Medienlandschaft fühlt sich die UZ-Redaktion sehr einsam. Das liegt unter anderem an der Berichterstattung zu Russland, bei der wir uns jeden Morgen die Augen reiben und fragen: Meinen die das ernst? Die Medien blasen zum Krieg – egal ob Print oder Online, Fernsehen oder Radio, privat oder staatlich. Das Einsamkeitsgefühl liegt auch an der Berichterstattung zu Corona. Die Krankenhausschließungen gehen weiter, die Politik setzt auf Fallpauschalen und Privatisierung und in den Medien gibt es nichts Wichtigeres, als Ungeimpfte für eine scheinbar endlose Pandemie verantwortlich zu machen. Besonders unangenehm ist uns die Berichterstattung zu den Olympischen Winterspielen. Der Erfolg der VR China bei der Pandemie-Bekämpfung wird so dargestellt, als sei das größte Volk der Erde in einem riesigen Knast gefangengenommen worden.
Steht die Wochenzeitung UZ in ihrer Ablehnung dieser Mischung aus Antikommunismus, Totalitarismusdoktrin und rassistischen Vorurteilen, die da aus den Redaktionen der Massenmedien kommt, etwa ganz allein?
Nein, eine Tageszeitung mit dem Namen „junge Welt“ steht an unserer Seite. Sie nennt Ross und Reiter, nennt Kriegstreiber beim Namen und zeigt auf die Profiteure. Sie berichtet und klärt auf, während „taz“ und „FAZ“, „RTL“ und „ZDF“ liberale Machtphantasien verbreiten und offenbar gerne sehen würden, wie das imperialistische Deutschland Angriffskriege im Namen der Menschenrechte führt.
Dagegen schreibt die „junge Welt“ zuverlässig Tag für Tag – seit 1947.
Sie ist eine marxistisch orientierte „Zeitung für den Frieden“. Und weil sie das ist, ist sie den Herrschenden in diesem Land ein Dorn im Auge. Der jüngste Angriff auf die „junge Welt“ erfolgte im letzten Jahr. Weil sie im „Verfassungsschutzbericht“ erwähnt ist, darf sie nicht da werben, wo andere Zeitungen es dürfen. Sie klagte gegen die Erwähnung im Bericht, das Bundesamt antwortete, die Zeitung sei marxistisch orientiert. Wer von „Klasse“ spreche, verstoße gegen das Grundgesetz.
Ein Angriff auf die „junge Welt“ ist auch ein Angriff auf uns. Die „junge Welt“ wird dringender gebraucht denn je. Wir gratulieren zum 75.!