Das Luxemburg-Liebknecht-Wochenende gegen Krieg und Faschismus

Was, wann, wo in Berlin

„Am 15. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von der Reaktion meuchlings ermordet. Ermordet, weil sie unbeugsam, die Arbeiterklasse organisierend, gegen Kapitalismus und Krieg kämpften – für eine sozialistische Zukunft.“ So lauten die ersten Sätze des Aufrufes zur Luxemburg-Liebknecht-Demonstration am 12. Januar 2025 in Berlin. Seit 1996 bereitet ein Bündnis linker Parteien, Organisationen und autonomer Gruppen die jährliche Großdemonstration zu Ehren der Antimilitaristen und Mitbegründer der KPD vor, die stets am Sonntag des „LL-Wochenendes“ um 10 Uhr am Frankfurter Tor beginnt und zum Friedhof der Sozialisten nach Friedrichsfelde führt. In diesem Jahr richtet sich der Aufruf insbesondere „gegen die am Parlament vorbei verkündete, für 2026 beabsichtigte Stationierung modernster US-amerikanischer Waffen auf deutschem Boden, die Deutschland zum vorrangigen Ziel eines Atomschlags werden lassen. Wir demonstrieren gegen Waffenlieferungen in die Ukraine und nach Israel und für die diplomatische Lösung aller Kriege und Konflikte.“ Der Aufruf kann nicht nur nachgelesen, sondern auch unterzeichnet werden.

Am Vortag der großen Friedensdemonstration findet die 30. Rosa-Luxemburg-Konferenz der „jungen Welt“ statt. Erneut mussten die Organisatoren für die Konferenz mit mehreren tausend Teilnehmern neue Räumlichkeiten finden: Die Veranstaltung unter dem Motto „Das letzte Gefecht – Wie gefährlich ist der Imperialismus im Niedergang?“ findet am 11. Januar von 11 bis 20 Uhr in den Wilhelm Studios statt (Kopenhagener Straße 60 – 68, S-Bahn Wilhelmsruh, U-Bahn Residenzstraße).

Vorträge gibt es unter anderem von Kwesi Pratt, Sozialistische Bewegung von Ghana, Clare Daly, Ex-Mitglied des EU-Parlaments aus Irland, und dem Schriftsteller Dietmar Dath. Die SDAJ diskutiert in einem Jugendpodium „Alle Räder stehen still“ mit Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern über Perspektiven und Chancen der anstehenden Tarifrunden. Das Thema der Podiumsdiskussion zum Ende der Konferenz um 18.30 Uhr lautet „Kriegstüchtig? Nie wieder! Wie stoppen wir die Aufrüstung in Deutschland?“ Dort treffen Petra Erler, ehemalige Staatssekretärin, Günter Verheugen, ehemaliger EU-Kommissar, und Mark Ellmann, aktiver Gewerkschafter und Mitglied der DKP-Friedenskommission, aufeinander.

Das komplette Programm auch mit den kulturellen Beiträgen – darunter ein Auftritt von Mal Élevé – sowie Tickets gibt es hier.

Wie immer mit etwas Verspätung aus Gründen – nach der Podiumsdiskussion singen alle gemeinsame die Internationale – beginnt kurz nach 20 Uhr das Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Treffen der DKP. Der Jahresauftakt der Kommunisten steht im Zeichen des 80. Jahres der Befreiung von Faschismus und Krieg und damit für Frieden mit Russland. Nicht zuletzt Erich Schaffner wird im Kulturprogramm mit seinen antifaschistischen Liedern inhaltlich dazu beitragen. Neben Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, spricht eine Vertreterin der Israelischen Kommunistischen Partei. Grußworte gibt es von der SDAJ und Dietmar Dath. Der Eintritt beträgt 10 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Es gibt also gute Gründe, am LL-Wochenende nach Berlin zu fahren. Die DKP unterstützt die LL-Demo und die Rosa-Luxemburg-Konferenz – und wird wie immer in Friedrichsfelde gemeinsam zu den Gräbern von Rosa und Karl ziehen – und danach an ihren Ständen bei warmen Getränken und mit der UZ zu Gesprächen zu finden sein.

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"Was, wann, wo in Berlin", UZ vom 22. November 2024



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