Betr.: Griechenlanddebatte

Was hat das mit „sozialdemokratischen Illusionen“ zu tun?

Von Bettina Mandellaub, Frankfurt a. M.

In der UZ vom 24. Juli war im Leitartikel – und dem Sinn nach in den zwei Leserbriefen zu Griechenland – die Rede von „sozialdemokratischen“ Illusionen. Gemeint war die Haltung von Syriza und deren Repräsentanten während und nach den Verhandlungen mit den neoliberalen EU-Vertretern.

Bekannt ist, all den Schubladen zum Trotz, dass Syriza eine linke Sammelpartei ist, die verschiedene linke Strömungen vereint, bis hin zu Kommunisten (…)

Bekannt ist auch, dass Tsipras und die anderen in vorderster Front stehenden Politiker von Syriza es mit 18 mächtigen Gegnern zu tun hatten, die nichts anderes im Sinn hatten und haben, als die erste linke Regierung in Europa, die aus dem Diktat ausscheren wollte, zu Fall zu bringen. Die griechische Bevölkerung sollte außerdem für ihr „NEIN“ zum neoliberalen Kapitalismus-Modell mit einem noch schlimmeren Sparterror als bisher bestraft werden.

Gesagt worden ist, und daher war auch das bekannt, dass die griechische Regierung sehr wohl verschiedene Pläne B hatte, dass allerdings diese Pläne nicht umgesetzt werden konnten.

Gründe:

a) Eine Soforthilfe aus Russland und der noch nicht etablierten BRICS-Staaten-Bank gab es nicht – der Zeitpunkt war zu früh (…)

b) Die Sozialdemokraten, nämlich die, die sich so nennen und deren Führungen tatsächlich ein falsches Spiel spielen, haben es an jeglicher Solidarität und Unterstützung fehlen lassen. Besonders die deutschen Vertreter (…) haben sich von Anfang derartig feindselig gegenüber der griechischen Regierung verhalten, dass die Rechten sich öfter auch mal genüsslich zurücklehnen konnten. Aber auch die Regierungen Italiens und Frankreichs übten sich in nichts anderem als im Unterlassen von Hilfeleistung.

c) Die Linke in Europa ist noch zu schwach gewesen, um Proteste, wie sie z. B. schon heute in Lateinamerika länderübergreifend stattfinden (der Wasserkrieg in Bolivien, etc.), zu organisieren. Auch hier war der Zeitpunkt anscheinend noch zu früh und Griechenland konnte dem Ansturm der Reaktion nicht standhalten.

Und jetzt kommt’s: Das ist ein Grund zu Solidarität, Solidarität und nochmals Solidarität, jetzt wo es besonders brennt!!

Warum aber (…) ist gerade jetzt der Begriff „revolutionär“ nicht eng gekoppelt mit „Solidarität mit den Kämpfenden“? (…)

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"Was hat das mit „sozialdemokratischen Illusionen“ zu tun?", UZ vom 7. August 2015



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