Nachdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie keine Fortschritte brachten, ruft die IG Metall zu Warnstreiks ab dem 1. Juni (nach Redaktionsschluss) auf. Die Kapitalseite will eine Einmalzahlung durchsetzen, die IG Metall will dagegen eine „dauerhaft wirkende Erhöhung“ der Löhne durchsetzen.
Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von 8,2 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden. Unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht – ab dem 1. Juni – soll es Warnstreiks geben.
Knut Giesler, IG-Metall-Bezirksleiter NRW, verwies darauf, dass die Beschäftigten mit einem „Krisenabschluss“ im letzten Jahr dazu beigetragen hätten, dass die Unternehmen gut durch die Pandemie gekommen seien. Die Beschäftigten hätten teilweise mit Extraschichten ermöglicht, dass „richtig viel Geld in der Branche verdient“ werden könne. „Nun wäre es an der Zeit, dass die Arbeitgeber angesichts der steigenden Inflation mit einer guten Entgelterhöhung soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten übernehmen. Aber da kam nichts“, so Giesler.