Beschäftigte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sind am Montag in einen dreitägigen Streik getreten. Sie folgten damit einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di. Laut ver.di-Landesbezirksleiterin Andrea Wemheuer ist es der bisher größte Warnstreik an der MHH. Der Klinikbetrieb war massiv eingeschränkt, jeder zweite OP-Saal musste geschlossen werden. Eine Notdienstvereinbarung zwischen der Gewerkschaft und der MHH sicherte die Versorgung von Notfällen ab.
An einer Demonstration in Hannover beteiligten sich laut NDR rund 700 Streikende. Die Streikenden fordern einen Entlastungstarifvertrag, der bedarfsgerechte Personalschlüssel regeln soll. Die MHH befindet sich in Trägerschaft des Landes Niedersachsen. Die Landesregierung verweigert jedoch einen Entlastungstarifvertrag und behauptet, dass ein eigenständiger Tarifvertrag nicht mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vereinbar sei.
ver.di kritisiert, dass Klinikleitung und Landesregierung die Anliegen der Beschäftitgten lange ignoriert hätten. „Vor genau 133 Tagen haben die Beschäftigten ihre Forderungen an die MHH-Spitze übergeben. Hätte sie schneller gehandelt, wäre dieser Warnstreik vermeidbar gewesen“, so Wemheuer. Erst aufgrund des bevorstehenden Streiks hätten sich die Arbeitgeber bewegt und Verhandlungen mit ver.di vereinbart.