Das Bremer Friedensforum zählte am vergangenen Samstag bis zu 400 Demonstrantinnen und Demonstranten, die vor der Großen Kirche in Bremerhaven eintrafen, um gegen „Defender 2020“ zu demonstrieren. Sie wurden mit einem Spottlied der „Roten Krokodile“ gegen das Nato-Kriegsmanöver empfangen.
Einen Tag zuvor war das erste Schiff mit schwerem Militärgerät aus dem US-Bundesstaat Georgia entladen worden, darunter Abrams-Panzer, Tankfahrzeuge, Container, Kettenraupen und gepanzerte Mannschaftswagen.
Nach den Reden von Pastor de Buhr und Barbara Heller (Bremer Friedensforum), die mit einem alten Ostermarsch-Lied („Marschieren wir gegen den Osten? Nein!“) endete, setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Bei der Abschlusskundgebung wandte sich ein Vertreter der DFG-VK gegen die Rekrutierung von Minderjährigen. Maja Tegeler, Sprecherin für Antimilitarismus der Linksfraktion in der Bremischen Bürgerschaft, appellierte an die Anwesenden, Sand im Getriebe der Hochrüstung zu sein. Werner Begoihn von der Initiative Mut zum Frieden führte aus, wie zweierlei Maß angelegt wird, um Feindbilder zu erzeugen.
In Mannheim protestierten 180 bis 200 Friedensfreundinnen und -freunde und forderten, dass Mannheim nicht zur Drehscheibe kommender Kriege werden dürfe. In den Coleman-Barracks in Mannheim-Sandhofen werden seit einiger Zeit US-Waffen und Gerät der US-Army auf Bundeswehr-Laster verladen und weitertransportiert, offensichtlich in den Norden nach Fritzlar bei Kassel.
Die Forderungen wurden durch Antikriegslieder von Bernd Köhler und eine Rede von Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) bekräftigt. Marischka sprach von „Defender 2020“ als einem „wahnwitzigen Aufmarsch“: „Deutschland und die Bundeswehr bieten sich als Gastgeber, Drehkreuz und damit auch als künftiges Schlachtfeld an, sie drängen sich geradezu auf.“ „Wir müssen uns frei machen von den Feindbildern, die uns eingeimpft werden, um diese ungeheure Rüstungs- und Kriegsmaschine am Laufen zu halten – über die wir nicht nur bedroht, sondern auch enteignet werden“, so Marischka.