„Die Wahlen interessieren mich schon lange nicht mehr“, wehrt die Frau mit Einkaufstüte in der Erfurter Innenstadt ab. Sie ist schon drei Schritte weiter, als sie ein Signalwort hört, das sie herumfahren lässt. „Kommunisten, sagten Sie? Gib mal her, ich unterschreib‘ das.“
Es sind diese Momente, die den Wahlkampf in Thüringen für uns zu einer guten Erfahrung hat werden lassen. Genossen aus dem Bezirk Rheinland-Pfalz, der sich nicht zur Aufstellung einer Landesliste hat durchringen können, waren am vergangenen Wochenende in den Osten aufgebrochen, um den Thüringer Landesverband beim Sammeln von Unterschriften zu unterstützen und so auf diese Weise einen Beitrag zur DKP-Kandidatur bei der Bundestagswahl zu leisten.
Es war natürlich gut zu sehen, dass die Thüringer Genossinnen und Genossen die Unterstützung dankbar annahmen. Aber tatsächlich haben wir viel von diesem Wochenende mitgenommen, nicht nur den Besuch der Kundgebung zum Jahrestag der Befreiung des Lagers Buchenwald (an deren Rande wir ebenfalls Unterschriften sammeln konnten), sondern auch nützliche Erfahrungen auf der Straße. Erste Schlussfolgerung: Auch wenn es zunächst schwerfällt, es lohnt sich, auf die Menschen zuzugehen.