Betr.: „Wo bleibt der Protest?“, UZ vom 6. September

Wahlergebnisse am Antikriegstag

Von Georg Dovermann, Bonn

UZ vom 6. September

Es ist schon erstaunlich, dass in Deutschland an einem 1. September, dem Tag des Überfalls auf Polen, dem Beginn des mörderischen II. Weltkrieges durch Deutschland, an dem auch noch öffentliche Gedenkfeiern stattfinden, ein solcher Wahlsieg in Deutschland erreicht wird.

Ein solches Wahlergebnis für die AfD erinnert an die Wahlabende zu Beginn der 1930er Jahre, einer Zeit, in der sich das Ende der Weimarer Republik, der ersten deutschen Demokratie, anbahnte. Bei Politikern wie Herrn Gauland, der die Zeit des Holocaust zu „einem Vogelschiss in der Geschichte“ relativiert, Herr Höcke, der das Holocaust-Denkmal zum „Denkmal der Schande“ degradiert, und Frau Weidel, die vor allem männliche Flüchtlinge pauschal regelrecht kriminalisiert, darf bei ihren Äußerungen in jüngster Vergangenheit erlaubt sein, dass sich dort ein bitterer Beigeschmack einmischt.

Alternative zu einer Unzufriedenheit, welche im Übrigen ein internationales Problem ist, kann nicht sein, einer national-reaktionären Politik den Weg zu bereiten. Auch die Linke, welche, wie die SPD auch, viele Parteiziele aufgegeben hat, hat in keiner Weise auf ein solches, denkwürdiges Datum hingewiesen. Die Linke hat sich längst als Abklatsch der Möchtegern-Linken der SPD-Theoretiker etabliert und ist von daher als sozialistische Partei längst nicht mehr wählbar.

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"Wahlergebnisse am Antikriegstag", UZ vom 20. September 2019



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