Der Direktor der „Gedenkstätte“ Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, musste sich von Siegmar Faust distanzieren. Der wird bis auf weiteres nicht mehr mit Führungen in der „Gedenkstätte“ betraut. AfD-nahe und den Holocaust relativierende Äußerungen von Faust entsprächen in keiner Weise der Meinung der Stiftung, erklärte er und nannte das einen Einzelfall.
Der aus Sachsen stammende 73-jährige Faust hatte zu DDR-Zeiten mehrmals im Gefängnis gesessen. Die Bundesrepublik kaufte ihn 1976 frei. Mittlerweile hat sich Faust der AfD zugewandt und vertritt ihre Positionen offensiv. Jens Gieseke, Mitglied des Beirates der „Gedenkstätte“ und Historiker am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, äußerte Zweifel, ob es sich bei Faust,wie von Knabe behauptet, um einen Einzelfall in der „Gedenkstätte“ handele. „Ich betrachte mit Sorge die wachsende Nähe der Gedenkstätte Hohenschönhausen zur AfD und ihrem Rechtspopulismus“, sagte er der „Berliner Zeitung“.