Vonovia aggressiv

Der Deutsche Mieterbund Nordrhein-Westfalen (DMB NRW) sieht in der Anfang August von Vonovia veröffentlichten Halbjahresbilanz Anzeichen dafür, dass der Wohnungskonzern weiterhin in der Krise steckt. Mit den aktuellen Mieterhöhungen, die sich an der Grenze des Erlaubten bewegen, nimmt Vonovia auch einen Imageschaden in Kauf.

So verschickte der Konzern im Juli an 20.000 Berliner Haushalte Mieterhöhungen, die einen Bruch der Vereinbarungen des Berliner Wohnungsbündnisses bedeuteten. Statt der vereinbarten maximal 11 Prozent Mieterhöhung innerhalb von drei Jahren verlangt Vonovia nun bis zu 15 Prozent mehr Miete.

Nach einer Rekordabwertung der Wohnungsbestände 2023 musste der Wert des Immobilienvermögens laut Bilanz auch im ersten Halbjahr 2024 um 1,7 Prozent nach unten korrigiert werden. Gleichzeitig stieg die Verschuldungsquote auf 48,2 Prozent und liegt damit deutlich über dem selbstgesetzten Limit von 45 Prozent. Die schlechteren Finanzierungsbedingungen schlügen sich in erhöhtem Zinsaufwand nieder, so der DMB NRW. Dieser lag mit 424,5 Millionen 11 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Deutlich gestiegen seien die Gewinne aus dem Geschäft mit wohnungsnahen Dienstleistungen, die Gewinne aus dem Vermietungsgeschäft seien dagegen um 1,4 Prozent gesunken.

„Vonovia dreht weiter an der Mietenspirale und wird dabei radikaler, je länger der Konzern im Krisenmodus ist. Vonovia wird weiter versuchen, Bestände zu verkaufen, um aus der Schuldenfalle zu kommen. Die Mieterinnen und Mieter müssen sich auf maximale Mietsteigerungen einstellen“, so Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des DMB NRW.

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"Vonovia aggressiv", UZ vom 9. August 2024



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