Auch auf der kleinen Bühne des Pressefests ist ganz schön was los

Von abwesenden Kängurus und (Klein-)Künstlern

Wenn Marc-Uwe Kling in den Känguru-Chroniken seinem kommunistischen Mitbewohner (dem Känguru eben) gegenüber erwähnt, was er so beruflich macht, sagt er, er sei Künstler. Und das Känguru kräht ihm (jedes Mal) despektierlich eine Korrektur entgegen: „Kleinkünstler!“.

Zwar kommt Marc-Uwe Kling nicht zum UZ-Pressefest (wobei, woher will ich eigentlich wissen, was der Mann und sein Mitbewohner so in ihrer Freizeit machen?), aber wir haben gleich eine ganze Bühne für Menschen dieses Kalibers: Die Kleinkunstbühne. Und der Name ist alles andere als despektierlich gemeint.

Hier versammeln sich so illustre Künstlerinnen und Künstler wie die Kabarettistin Jana Zahn oder der Liedermacher, Komponist und Autor Hartmut König (ja, genau, der vom Oktoberklub). Diether Dehm und Michael Letz sind mit ihrem aktuellen Programm dabei und Alles.Scheizse a. k. a. Culcha Bandera performen über schwere Waffen für die Ukraine und die Kriegsgeilheit der deutschen Politik. Schenzer & Wilke laden ein zu Liedern über den Kampf für eine bessere Welt.

Ansonsten bringen Calum Baird und Attila the Stockbroker unsere sorgfältig geschmiedeten Bühnenpläne durcheinander, weil sie gern einen Auftritt zusammen gestalten möchten (was wir aus dem Interview mit Attila erfahren haben, siehe UZ vom 29. 7.) und freut sich die RotFuchs Singegruppe, wenn das Publikum auch mitsingt. Außerdem gibt es mit den „Ruam“ Rockkabarett aus dem bayerischen Regensburg und mit ihnen vermutlich den ersten Ansturm auf die Bierversorgung, weil es halt einfach so schön passt. Tobias Thiele wird auftreten, genauso wie die Österreicher von Betty Rossa. Und Achim Bigus? Der macht was, auf das nicht nur die Arbeiterlieder-Ultras seit Jahren warten. Er stellt sein erstes Album vor. Gibt es nicht? Doch. Und zwar auf der Kleinkunstbühne des 21. UZ-Pressefestes.

Das Känguru soll mal aufhören, so despektierlich rumzulabern, sondern lieber vorbeikommen und uns Geschichten aus seiner Zeit beim Vietcong erzählen. Oder uns die Regeln des Boxklubs erklären. Und auf jeden Fall seine Schnapspralinen teilen. Obwohl, für Hochprozentiges gehen wir doch lieber in die Casa Cuba.

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"Von abwesenden Kängurus und (Klein-)Künstlern", UZ vom 5. August 2022



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