Die Hilfsorganisation Oxfam belegt mit der Studie „Grenzenlose Ausbeutung“ die katastrophalen Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern deutscher Supermärkte. Lidl, Edeka, Aldi und Co. üben dabei massiven Druck auf Produzenten aus, billig zu produzieren, so die Entwicklungsorganisation.
Die Bundesregierung müsse das deutsche Lieferkettengesetz ambitioniert umsetzen, indem sie etwa Beschwerden entschieden nachgeht. Außerdem müsse sie sich dafür einsetzen, dass der Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz tatsächlich möglich macht, dass Betroffene von Menschenrechtsverletzungen Schadenersatz bei deutschen Gerichten einklagen können.
Oxfam hat für die neue Studie Lieferketten zurückverfolgt – von den Regalen der großen deutschen Supermarktketten bis zu konkreten Farmen und Anbaugebieten. Die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter sind extrem niedrig: So bekommen die Menschen auf einer Edeka-Zulieferplantage in Costa Rica laut Oxfam nur 4,50 Euro pro Tag. In Südafrika verdiene knapp die Hälfte der für die Studie befragten Arbeiterinnen weniger als den Mindestlohn von 194 Euro pro Monat. In beiden Ländern ist Akkordarbeit mit mehr als zwölf Stunden täglich üblich.