Wir lesen in der UZ: „Werneke behauptet, es sei möglich, die 100 Milliarden nicht etwa für Rüstung, sondern für ‚Ausrüstung‘ der Bundeswehr … für Soziales zu verwenden. Das ist falsch.“ Dann unterstellt der Artikel, Kollege Werneke wecke Illusionen und – schlimmer noch – maßt sich nicht nur an, den Gewerkschaften zu sagen, was sie gefälligst zu tun haben, sondern unterschlägt auch den dann folgenden Teil der Aussage des Kollegen Werneke zur gewerkschaftlichen Wirklichkeit in der Bundeswehr („publik“, 13. März 2022, Seite 1: „Unsere Perspektive muss ein Europa mit weniger Waffen bleiben“): „… ver.di hat viele tausend Mitglieder bei der Bundeswehr – überwiegend Zivilbeschäftigte. Richtig ist, dass der Zustand der Bundeswehr in Teilen wirklich schlecht ist, trotz der vielen Milliarden, die jetzt schon im System sind. … Tarifflucht ist in Einrichtungen der Bundeswehr leider an der Tagesordnung. Geld ist für teure Auslandseinsätze ausgegeben worden, horrende Beraterhonorare und Waffensysteme, die am Ende nichts taugen. Ich will eine Bundeswehr, die funktioniert als Verteidigungsarmee und die auch ein guter Arbeitgeber ist. Auf dem Weg dahin gibt es viel zu tun. Eine Rechtfertigung für einen dauerhaft höheren Militärhaushalt ergibt sich daraus für mich nicht. Das 2-Prozent-Ziel im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist zudem eine ideologisch getriebene Festlegung. Sie würde dazu führen, dass mehr Wachstum und Wohlstand in Deutschland immer automatisch zu mehr Militär führt. Das ist sinnentleert und freut lediglich die Waffenindustrie.“ Ich erwarte von der UZ, dass nicht unterstellt und/oder verschwiegen und so zwangsläufig manipuliert, sondern korrekt und vollständig zitiert wird. Unser politischer Gegner sitzt nicht in den Gewerkschaften!
Vollständig zitieren
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)