Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) veranstaltet vom 7. bis 10. Juni 2019 in Köln das „Festival der Jugend“. „Drei Tage voller Workshops, Podiumsdiskussionen und Vorträgen kombiniert mit einem bombastischen Kultur- und Freizeitprogramm“ soll es geben. Tickets und mehr Informationen gibt es unter www.festival-der-jugend.de. UZ sprach mit Lara vom Organisationsteam darüber, welche inhaltlichen Runden man erwarten darf.
UZ: Schaut man ins Programm, dann wird man von der Vielzahl von Veranstaltungen fast erschlagen. Wie kann man sich da noch zurechtfinden?
Lara: Wir haben drei unterschiedliche Kategorien an inhaltlichem Programm auf dem Festival, ganz originell in A, B und C unterteilt. Dahinter verstecken sich unterschiedliche „Schwierigkeitsgrade“. A ist für jeden, der aus Versehen vorbeiläuft, bis C, die Expertengespräche. Wir wollen alle Themenbereiche, die wir abdecken, möglichst verständlich rüberbringen.
UZ: Wie sieht das konkret aus?
Lara: Zum Beispiel im Antifa-Bereich sieht das dann so aus, dass es ein Argumentationstraining für Schule und Betrieb gibt, aber auch ein Expertengespräch zum Thema Rechtsentwicklung in der BRD. Dort schaut man sich ein bisschen genauer die gesellschaftlichen Tendenzen und die Hintergründe an.
Ähnlich im Bereich „Antimilitarismus“: wir nehmen uns verschiedene Schulmaterialien vor und schauen, wie werden an der Schule Krieg und Bundeswehr dargestellt. Aber auch die Frage der Rüstungskonversion wollen wir auf dem Festival ansprechen. Rüstungsproduktion ist keine Produktion von Menschen für den Menschen. Mit Anne Rieger wollen wir darüber diskutieren, wie der Wechsel von militärischer in zivile Produktion ohne Stellenabbau klappen kann.
UZ: Aktuell bewegt ja die NATO, deren Aufrüstungspläne und Kriegsdrohungen, die Menschen. Habt ihr dazu auch was?
Lara: Es wird zwei Runden zur NATO geben. Wir haben das Glück, Jörg Kronauer dazuhaben, der was zu den NATO-Aggressionen gegen Russland und den Interessen Deutschlands dabei und in der NATO erzählen wird. Die andere Runde wurde vom Leiter der DKP-Friedenskommission konzeptioniert und wird sich mit der Friedensbewegung beschäftigen.
UZ: Welche Themen deckt ihr noch auf dem Festival ab?
Lara: Wir haben als kommunistischer Jugendverband natürlich den Anspruch, in den Bereichen zu wirken, wo unsere Zielgruppe, die Arbeiterjugend, die meiste Zeit verbringt, also Schule und Betrieb. Wir bieten einen Workshop an, der sich mit den Klimastreiks beschäftigt, an dem sich unter anderem unsere belgische Schwesterorganisation COMAC beteiligt, und die Folgen der derzeitigen Umweltpolitik beleuchtet. Daneben gibt es Workshops zum Aktivwerden an der eigenen Schule. Auch setzen wir uns mit dem Kampf um Personalbemessung auseinander, wozu es eine Expertenrunde geben wird, die sich mit den Streiks an den Unikliniken in Essen und Düsseldorf beschäftigt. Eine Runde gibt es auch zum „Wert der Ware Arbeitskraft“, unter anderem mit Genossinnen und Genossen der österreichischen KJÖ, wie sie gegen die Wiedereinführung des 12-Stunden-Tages kämpfen.
UZ: Für euch ist der internationalistische Gedanke wichtig?
Lara: Natürlich ist er das! Damit Internationalismus keine Phrase bleibt, wollen wir in vielen verschiedenen Bereichen auf dem Festival zu konkreten Fragen mit VertreterInnen unserer Schwesterorganisationen ins Gespräch kommen. Doch auch Grundsätzliches gilt es zu diskutieren: ‚Hoch die internationale Solidarität‘ und ‚Der Hauptfeind steht im eigenen Land‘ sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Was das für den Kampf gegen die imperialistische EU bedeutet, wollen wir mit italienischen und belgischen Genossen auf einem Podium diskutieren. Daneben wird es eine Runde zum Nahen Osten geben, wozu wir schon eine feste Zusage von israelischen Genossen haben. Anfragen an palästinensische Aktivisten sind raus – wir haben aber wegen der derzeitigen Lage dort noch keine Rückmeldung.