Zu „Kartell der Kriegsparteien“, UZ vom 14. Juni

Viel zu defensiv

Hermann Glaser–Baur, Lauchhammer

Arnold Schölzel analysiert zwar richtig, dass die „Kriegsparteien“ (Christdemokraten, Liberale und Sozialdemokraten) bei der EU–Parlamentswahl ihre Mehrheit mit fast 400 der 720 Sitze erhielten. Er hat aber zu viele für Kommunisten relevante Informationen weggelassen. Gemeint sind die Ergebnisse unserer Schwesterparteien, die er mit keinem Wort erwähnt. Sie erscheinen – noch nicht einmal komplett – als Meldung auf Seite 6. Das scheint mir typisch für unsere dieser Tage viel zu defensive Haltung. Wenn die KKE in Griechenland – trotz Syriza und alledem – ihr Ergebnis von 5,35 auf großartige 9,31 Prozent Wählerstimmen steigert und nur knapp den dritten Sitz im EU-Parlament verpasst, dann muss das ganz vorne stehen. Danach muss die skandalöse 4-Prozent-Klausel erwähnt sein, an der die KP in Österreich knapp gescheitert ist. Zu erwähnen sind die Zugewinne unserer tschechischen Schwesterpartei. Das ist keine Schönfärberei, aber: Das Hemd muss endlich auch uns Kommunisten näher sein als der Rock!

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Viel zu defensiv", UZ vom 5. Juli 2024



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Baum.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit