Die Aussagen von Uwe Fritsch, Mitglied des DKP-Parteivorstands, bleiben nicht nur hinter dem zurück, was unser Anspruch als Kommunisten an uns in der gewerkschaftlichen und betrieblichen Arbeit sein muss, sondern auch hinter dem, was linke Gewerkschaftsmitglieder innerhalb der DGB-Gewerkschaften vertreten. Die Ergebnisse und die Art der Durchführung der Metall- und Elektrotarifrunde im letzten Frühjahr werden als positiv und „ohne unser Durchsetzungsvermögen kaum gelungen“ bezeichnet. Der dadurch bedingte Lohnverzicht, der bekanntlich keine Arbeitsplätze rettet, sondern den Unternehmern zeigt, dass sich die Gewerkschaft das und vieles mehr gefallen lässt, der Tarifabschluss ohne Nutzung der realen Kampfkraft der Belegschaften durch ernsthafte Streikaktionen und die Problematik, dass Tarifrunden ohne Aktivität der Belegschaften vertane Chancen in der Schaffung von Bewusstsein und stärkerer Organisation sind, fallen da mal eben unter den Tisch. Denn all das hat nichts mit den artikulierten Ansprüchen von Uwe Fritsch zu tun. Er ist, wenn man sich das Interview anschaut, nicht bemüht, betriebliche Missstände als Anknüpfungspunkte für Aktivitäten der Belegschaften herausstellen, so wie es die Aufgabe von Kommunisten ist, sondern vor allem ist er bemüht, die Unternehmensführung von VW sowie rechtsopportunistische Fehler in der Gewerkschaftspolitik zu verteidigen. Auch die Position von uns als DKP, die zu der laufenden Tarifrunde sagt, Arbeitszeitverkürzung ja, aber bei vollem Lohn- und Personalausgleich und nicht mit weiteren Reallohnverlusten ist ihm fremd.
Verteidigung von Fehlern
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