Fünf Dinge I. Die fünf in Deutschland meistgefragten Warum-Fragen bei Google 2024 (Achtung, kein Witz): 1. Warum streiken die Bauern? 2. Warum ist Cora raus? 3. Warum wurde Lindner entlassen? 4. Warum ist Kirschlorbeer verboten? 5. Warum wird das Spiel Österreich–Türkei nicht übertragen? Könnten Psychologen sicherlich einiges draus deuten. Ich kann nur sagen: Wenn das die wichtigsten Fragen der Deutschen sind, geht es uns wohl immer noch nicht schlecht genug. Wichtiger aber sicher: Wer ist Cora? Und wo ist sie raus? Und natürlich: Warum?? Verrückte Welt.
Freizeit I. Gehe mit Basslehrerin S. zum „kleinen Freitag“ ins „U“. Der heißt so, weil er immer donnerstags ist. Netter Witz. Jedenfalls geht das heutige Event so: Wer will, bringt was zu lesen mit – einen Text, einen Song, Beipackzettel, egal – und legt ihn auf den Tisch. Zwei Schauspieler lesen die Texte dann vor. Der Clou: Das Publikum darf reinrufen: „Sei dabei mal furchtbar traurig“, „Mit französischem Akzent!“, „Du läufst einen Marathon“ usw. Hmmm …
Justiz. Der Fall Mouhamed: Ein junger Mann, der bis zum Eintreffen der Polizei nichts und niemanden bedroht hatte. Der einfach fertig war, in einer massiven Notlage. Anstatt ihm nun zu helfen, kommen zehn Polizisten. Pfeffern den Jungen, beschießen ihn mit einem Teaser und durchsieben ihn schlussendlich mit einer Maschinenpistole. Das Gericht, oder soll man sagen, das Gerechts, urteilt: Freispruch für alle! Wenn man einen Blankofreischein für schießwütige Polizisten ausgeben will: Bitte schön, hier ist er. Was bleibt ist: Wut!
Fünf Dinge II. „Die 5 wichtigsten Modetrends 2025: 1. Urban Fairy, 2. Biker Boho, 3. ‚9 to 5‘-Officecore, 4. Nautical Chic, 5. Loud Luxury.“ Hier könnte auch Koreanisch oder Kawishana stehen, ich würde genauso wenig verstehen. Modetrends sind eh was für Idioten. Oder frei nach Rosa Luxemburg: „Die Revolution ist großartig, alles andere sind Trends.“ Isso.
Freizeit II. Das Konzept beinhaltet einen Haken: Dieses Publikum schien direkt vom Glühweinstand zu kommen. Die Schauspieler konnten nicht einen einzigen Satz lesen, ohne dass jemand direkt reinrief. Von den Texten selber verstand man kein Wort. Schade. Aber gut, dass ich gekniffen hatte: Mein Rehnagel-Büchlein lag sicher in meiner Tasche. Eine meiner Kolumnen, vorgelesen mit der Aufforderung „Du bekommst gerade ein Kind!“ (was tatsächlich auch vorkam), … also eher so: nein.
Sport, passiv. Mein Interesse für Darts habe ich wiederentdeckt. Also als Zuschauer. Früher, als der Liter Milch noch 50 Pfennig gekostet hat, hab ich selber gespielt. In verrauchten Kneipen mit anderen zwielichtigen Gestalten. Unsere Vorbilder waren fette, alkoholisierte und tätowierte Engländer. Möglicherweise einer der Gründe, warum die erste Beziehung auf sich warten ließ. „Und was machst du so für Sport? Fußball, Tennis, Rennrad …?“ „Darts.“
Fünf Dinge III. Sachen, die bei mir 2024 geklappt haben: 1. Die monatelange Sperrung der A40 irgendwie ohne Tobsuchtsanfall überstanden. 2. In der Küche baden, ohne an Starkstromschlag oder Überflutung zu sterben. 3. Zusammen mit einem Partner einen „Eierkarton“ beim Boulen legen (alle 6 möglichen Punkte in einer Aufnahme geholt). 4. Das alljährliche Weihnachtsgrillen des Schrebergartenvereins alljährlich verpasst. 5. Nicht aufgehört zu rauchen und trotzdem dicker geworden. Ganz ehrlich? Verrückte Welt.
PS: Schönes Silvester bei mir. 25 bis 30 Menschen mit ein paar Getränken bis 5.30 in der Früh. Leider hat wohl jemand für den Nachhauseweg Marleys Decke angezogen. Es wäre schön, wenn sie wieder auftaucht. Der Hund friert.